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Tierschützerin Kristina Stalder findet mehrere unterernährte und verletzte Tiere.

Grosselfingen - In Grosselfingen ist in den vergangenen Wochen eine größere Gruppe herrenloser Katzen gesichtet worden. Fünf davon hat Kristina Stalder eingefangen und aufgepäppelt. Die Tiere waren stark unterernährt – aber zahm. Wollte jemand die Katzen vor dem Urlaub loswerden?

Für die meisten Menschen bedeutet der Sommerurlaub Entspannung, bei Kristina Stalder aus Grosselfingen ist das Gegenteil der Fall: "Die Urlaubszeit ist eine Katastrophe", sagt die Grosselfingerin, die in ihrem Haus – dem "Haus am Rietenwäldle" eine Pflegestation für Tiere in Not eingerichtet hat. Die Zeit, in der andere Leute in andere Länder fliegen oder fahren um sich vom Alltag zu erholen, ist für die Tierschützerin die arbeitsreichste Zeit des Jahres. Viele Menschen kümmern sich nicht rechtzeitig um eine Urlaubsbetreuung für ihr Tier und setzen es einfach aus. Die Folgen bekommt Kristina Stalder zu spüren.

So erging es eventuell auch den vielen Katzen, die in den vergangenen Wochen plötzlich in Grosselfingen aufgetaucht sind. Fünf davon hat Kristina Stalder inzwischen eingefangen und selbst aufgepäppelt oder in eine andere Pflegestelle gebracht. Die Katzen, zwei Langhaar- und drei Kurzhaarkatzen, sind zahm, "also keine verwilderten Tiere", sagt die Tierschützerin. Sie hat schon nachgeforscht, ob nicht eventuell die Katzen einer neuzugezogenen Familie gehören oder übrig geblieben sind, nachdem ihre Besitzer weggezogen oder verstorben sind.

"Wie oft wünscht man sich, dass die Tiere erzählen könnten, um die Verursacher dieses Leids fassen zu können", sagt Kristina Stalder. Die untätowierten Tiere waren total abgemagert, verschüchtert und teilweise sogar verletzt. Zwei der Katzen, das hat sich bei der Untersuchung beim Tierarzt gezeigt, haben bis vor Kurzem noch Jungtiere gesäugt. "Da fragt man sich natürlich, was aus den Kätzchen geworden ist. Eventuell hat man die Jungtiere behalten und die alten einfach entsorgt", sagt Stalder.

Einen der ausgesetzten Kater, den sie "Gumper" genannt hat, hat sie auf dem Arm. Das dürre Tier sieht immer noch ein wenig mitgenommen aus, schnurrt aber zufrieden und möchte gar nicht mehr runter von seiner Retterin. Wenn die Katzen wieder fit sind, möchte Kristina Stalder Pflegeplätze für sie finden.

Kristina Stalder betreut mit ihrer Familie im "Haus am Rietenwäldle" nicht nur Katzen. Auch Zwergkaninchen, Strupphühner, Hunde und Vögel wohnen bei den Stalders. Aktuell sucht sie dringend einen Platz für einen Jack-Russell-Terrier bei hundeerfahrenen Menschen. Kontakt zu Kristina Stalder ist unter der Telefonnummer 07476/94 44 52 möglich.

Als Einzelperson kann man dem Tierschutz aber auch dadurch helfen, dass man Geld, Futter oder Material spendet, sich als Gassigeher meldet, Transportfahrten übernimmt oder beim Säubern von Ställen und Tierzimmern hilft.