Uwe Bogenschütz (mi) bei seiner Rede. Links ist Bundesumweltministerin Barbara Hendriks und rechts Energieberater Rosenfelder (Fa. Bogenschütz) zu sehen. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Jungunternehmer Bogenschütz referiert über Einsparpotential und Investitionen

Von Jörg Wahl

Eine Grosselfinger Firma ist erfolgreicher Teilnehmer am Projekt "Mittelstand für Energieeffizienz". Zudem entstehen in Handarbeit neue Möbel aus alten Balken und Baumstämmen.

Grosselfingen/Berlin. Jungunternehmer Uwe Bogenschütz folgte vor wenigen Tagen der Einladung nach Berlin ins Umweltministerium. Dort fand die Abschlussveranstaltung zum Projekt "Mittelstand für Energieeffizienz" statt. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Über 1400 am Mittelstandsverbund-Projekt beteiligte Unternehmen mit etwa 700 Energieberatungen erzielten 6,6 Millionen Kilogramm CO2-Einsparungen. "Die Unternehmer haben im Rahmen des Projekts gezeigt, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind", so Bundesumweltministerin Barbara Hendriks.

Geschäftsführer Uwe Bogenschütz, Unternehmenschef von der Bogenschütz-Entsorgung in Grosselfingen, hielt bei der Veranstaltung einen interessanten und aufschlussreichen Vortrag. Dabei galt sein Hauptaugenmerk der Vorstellung seines Unternehmens mitsamt den in jüngster Zeit getätigten Investitionen. Immerhin werden im Grosselfinger Betrieb Bogenschütz jährlich über neun Tonnen CO2 eingespart.

Von Anfang an stand die Umweltfreundlichkeit im Vordergrund

Im Frühjahr 2014 hatte Bogenschütz das Familienunternehmen von seinem Onkel übernommen und sich "Umweltfreundliches Entsorgen" auf die Fahne geschrieben. So war es auch nicht verwunderlich, dass eines seiner ersten Projekte der nachhaltige Energieverbrauch war. Bald darauf leitete er Maßnahmen zur besseren Energieeffizienz ein. Schließlich wolle man die Chance zur Verwirklichung des Projekts "Mittelstand für Energieeffizienz" des Kooperationspartners Logex umsetzen, so Bogenschütz.

Bei Einsparungen ist mehr möglich als zunächst gedacht

Das zu erlangende Einsparpotenzial war dem Betriebsinhaber anfangs nicht bewusst, wenngleich das Thema Energie in der Recyclingfirma eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Drei immissionsschutzrechtliche genehmigte Sortieranlagen nimmt der Betrieb täglich in Betrieb. Vorgesehen sei in 2016 eine stationäre Holzaufbereitungsanlage. Alleine durch den Austausch eines Kompressors in der Drucklufttechnik können 3500 Kilowattstunde (kWh) eingespart werden. Weiter stand eine komplette Sanierung bei der Kanalballenpresse an. Energieeinsparungen von zirka 12 500 kWh wurden ermittelt. Außerdem investierte Bogenschütz auch im Bereich Licht, wo größtenteils auf LED-Technik umgestellt wurde. "Bogenschütz ist eines der innovativsten Entsorgungsunternehmen in Baden-Württemberg", zitierte Uwe Bogenschütz den beim Jubiläum anwesenden Umweltminister Franz Untersteller, der auf seiner Tour anlässlich der zwei Energiewendetage in Baden-Württemberg einen kurzen Halt in Grosselfingen eingelegt hatte.

Aus alt mach neu: Firma stellt nun auch Recycling-Möbel her

Zudem sprach der Grosselfinger Jungunternehmer auch über seine neueste Marke "Bogenschütz-Holz mit Geschichte". In aufwendiger Handarbeit werden in seiner Holzmanufaktur alte Balken und Stämme aufgearbeitet und anschließend werden Möbelstücke daraus gefertigt. Dies kam sehr positiv an, da das Thema Wiederverwendung, sprich Upcycling und Ressourcenschonung, bei den Politikern hohen Anklang findet.

Bundesumweltministerin Barbara Hendriks und Mittelstandverbund-Präsident Wilfried Hollmann bedankten sich bei Uwe Bogenschütz für dessen lehrreichen und ausdruckstarken Vortrag und versprachen: "Auch zukünftig werden wir unsere Mitglieder bei den umwelt- und energiepolitischen Herausforderungen unterstützend zur Seite stehen."