Seit über 25 Jahren betreuen Konrad Beck und seine Frau Doris das Marien-Bildstöckle in Grosselfingen. Jetzt suchen sie nach einem Nachfolger. Foto: Hecht Foto: Schwarzwälder-Bote

Konrad und Doris Beck können "Kleinod" aus Altersgründen nicht mehr pflegen

Von Heidrun Hecht

Grosselfingen. Wer kümmert sich künftig um das Grosselfinger Marien-Bildstöckle? Konrad Beck, der mit seiner Frau Doris Beck diese Aufgabe nun schon über 25 Jahre übernommen hat, fühlt sich langsam zu alt dazu.

Nur ungern möchte er das Kleindenkmal, das er stolz "Kleinod" nennt, dem Verfall überlassen. Rumgefragt hat er schon, ob jemand Interesse hat. Nachfolger haben sich jedoch noch nicht gefunden.

Das rund sechzig Jahre alte Kleindenkmal wurde einst von Pfarrer Vogel geweiht und ist seitdem Wegpunkt mancher Wandergruppe. "Die Beschilderung zeigt sogar in die richtige Richtung" meint Beck mit einem Lachen und spielt damit auf verdrehte Wanderweg-Schilder an anderen Stellen in der Region an. Ein Bänkle, das in den 70ern von der Gemeinde aufgestellt wurde, lädt zum Verweilen ein und bietet in ruhiger Umgebung einen idyllischen Blick über die "Herrenäcker". Laut Beck ist der Bildstock außerdem beliebter Treffpunkt anliegender Bewohner: "Hier treffen sich sommers die Rentner zur Siesta."

In der Vergangenheit abgehaltene Andachten unter der Bezeichnung "Kirche im Grünen" finden hier schon seit einiger Zeit nicht mehr statt. Bierflecken und leere Flaschen zeigen stattdessen, dass der Bildstock immer wieder für weniger besinnliche Treffen genutzt wird.

Zuletzt wurde 2010 das Kreuz gestohlen sowie das Marienbild angebrannt. Das Ehepaar Beck kümmerte sich um Reinigung und Reparatur des Schadens. Außerhalb solcher Ausnahmefälle sorgen sie in Arbeitsteilung für die notwendigen Ausbesserungen und die obligatorische Bepflanzung.

Spätestens alle zwei Jahre ist am Stein der Zahn der Zeit zu erkennen, kleine Stücke sind abgebrochen oder abgenutzt. Grobe Arbeiten sind das Aufgabengebiet des 78-jährigen Rentners. Er bessert die Konturen des Bildstocks aus und kümmert sich um neue Anstriche. Für die Pflanzen ist Doris Beck zuständig. Dreimal im Jahr sorgt sie mit neuen Gestecken und Bepflanzungen für die schöne Dekoration des Bildstocks und gießt diese im Sommer bis zu zweimal wöchentlich. Auch wenn es insgesamt keinen großen Aufwand für das Ehepaar darstellt, so kamen in dem vergangenen Vierteljahrhundert doch einige Arbeitsstunden zusammen. Dabei sei ihnen das Bildstöckle ans Herz gewachsen. "Es wäre schade drum!" meint Konrad Beck und hofft auf einen Nachfolger.