Mit Hermann Schmidt vom Forstamt war der Grosselfinger Gemeinderat am Montag im Wald unterwegs. Foto: Kappe Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldbegang des Grosselfinger Gemeinderats / Ausgiebige Diskussion mit der Jägerschaft um Wildverbiss

Von Sabine Kappe

Grosselfingen. Viel zu besprechen gab es beim Waldbegang des Grosselfinger Gemeinderats am Montagabend. Besonders hitzig wurde die Diskussion zwischen Jägern und Vertretern des Forstamtes beim Thema Wildverbiss und Naturverjüngung.

Mit Forstdirektor Hermann Schmidt ging es auf die kleine Rundwanderung im Bereich "Umlauf". Die Räte begutachteten hier unter anderem die Schäden des Hagelsturms vom 28. Juli 2013. Hier seien innerhalb weniger Minuten nahezu 20 000 Festmeter Holz zerstört worden, so Schmidt. Generell habe der Grosselfinger Wald durch viele Stürme in den vergangenen Jahren sehr viel Substanz verloren. Daher müsse für die Zukunft vorgesorgt werden, was wiederum viel Geld koste. So seien inzwischen mehrere tausend Tannen angepflanzt worden, versehen mit Einzelschutz. Die Investitionskosten seien hier natürlich immens. "So kann man nicht kostendeckend arbeiten", gab Hermann Schmidt zu bedenken.

Viele neue Pflanzen sind in ihrer Startphase deutlich behindert. Zum Einen durch wuchernde Brombeeren, hauptsächlich aber laut Forstdirektor durch den Wildverbiss. "Hier hilft es nur, zu jagen", stellte er klar. Auf große Gegenwehr stieß das Thema auf Seiten der Grosselfinger Jäger, die beim Waldbegang zahlreich zugegen waren. Es sei kaum Wild vorhanden, das man schießen könne, erklärten sie. Oft säßen sie stundenlang in ihren Hochsitzen, doch Wild tauche nicht auf. Darüber hinaus würden die Jäger nicht selten von Bürgern als "Mörder" bezeichnet, die harmlose "Bambis" abschießen. Schuld am schlechten Nachwachsen der Bäume sei nicht nur das Wild, sondern hauptsächlich die wuchernde Brombeere. Hier bestehe deutlich Handlungsbedarf, forderten die Jäger.

Die Grosselfinger Gemeinderäte zeigten sich beim Thema Wildverbiss, Jagd und Naturverjüngung eher überfragt. "Wir kennen uns in diesem Thema einfach zu wenig aus", stellte Oliver Ruff klar. "Woher sollen wir wissen, was machbar ist und was nicht?"

Einstimmig sprachen sich die Räte allerdings in der anschließenden Gemeinderatssitzung dafür aus, den Hiebsatz aufgrund der Sturmschäden von 9000 auf 12 000 Erntefestmeter anzuheben. Unter Berücksichtigung der bis 2013 bereits erfolgten Nutzungen ergibt sich für die Restlaufzeit bis zum Jahr 2018 eine Nutzung von rund 1700 Erntefestmetern.