Jörg Dürr-Pucher und Jana Seiz von solarcomplex sowie Bürgermeister Franz-Josef Möller zeigen, wie die Nahwärme-Leitung und die Anschlüsse in den Haushalten aussehen werden. Foto: Schütz Foto: Schwarzwälder-Bote

Grosselfingen will Nahwärmenetz auf ganzes Dorf ausweiten / Sonderangebote laufen aus

Von Larissa Schütz

Grosselfingen. Ein Nahwärmenetz, das sich über die gesamte Gemeinde erstreckt und alle Haushalte und Betriebe versorgt – dieses Projekt nimmt Grosselfingen gemeinsam mit der solarcomplex AG nun in Angriff.

Dies könne jedoch nur funktionieren, wenn alle mitmachen, Privathaushalte und Gewerbebetriebe, erklärte Bürgermeister Franz-Josef Möller in den Informationsveranstaltungen zum Thema, die die Gemeinde am Dienstag und Mittwoch anbot. "Eine Straße kann nur erschlossen werden, wenn genügend Anwohner mitmachen." Pech für diejenigen, die ans Nahwärmenetz angeschlossen werden wollen, deren Nachbarn aber nicht mitspielen: Sie bleiben außen vor.

Einigen Bürger passierte 2009 eben das, als das Nahwärmenetz für rund ein Viertel der Gemeinde in Betreib genommen wurde. Jetzt will ein Großteil von ihnen sein Glück nochmals versuchen und wollte von Projektentwickler Jörg Dürr-Pucher vor allem wissen, was sich an den neuen Verträgen geändert hat. "Bleibt die Klausel, dass die Nahwärme nie teurer wird als Öl?", wollte ein Gast wissen. Dürr-Pucher musste verneinen: "Diese Klausel ist ein Killer für die Nahwärmebetreiber, wir konnten sie schon 2009 kaum durchsetzen."

Ebensowenig können die ersten Bürger, die bei der Erweiterung mitmachen, mit einem "Zuckerle" rechnen. "Wenn Sie Bedenken haben, dass nicht so viele mitmachen, wäre das doch nicht schlecht", schlug eine Grosselfingerin vor. "Dass jemand nur einsteigt, weil es ein Sonderangebot gibt, wird dem Projekt nicht gerecht", konterte Dürr-Pucher. Gibt es wenigstens Zuckerle für diejenigen, die beim ersten Mal wollten aber nicht konnten? Auch nicht, sagt der Projektentwickler.

Dafür bekamen die Bürger eine Aufgabe mit auf den Weg: "Sprechen Sie mit ihren Nachbarn und Bekannten, überzeugen Sie sie, mitzumachen", forderte Dürr-Pucher die Gäste auf. Nur mit möglichst vielen Anschlüssen können die geplanten elf bis zwölf Kilometer Rohrnetz umgesetzt werden. "Ich weiß, dass sich viele Leute erst spät anschließen werden, aber je früher, desto besser für uns."

An alle Bürger werden in nächster Zeit Fragebögen verschickt, über die sie ihre Meinung zum Nahwärmenetz und eine unverbindliche Zusage abgeben können.