Forstdirektor Hermann Schmidt: Kein Defizit im Jahr 2014

Grosselfingen (mid). Forstdirektor Hermann Schmidt präsentierte dem Gemeinderat den aktuellen Zustand des Grosselfinger Gemeindewalds. "Der Wald wurde in den vergangenen 30 Jahren ordentlich gebeutelt", sagte Schmidt und erinnerte an die Sturmschäden durch die Orkane Wiebke, Lothar und den Hagelsturm im vergangenen Jahr. Immer wieder sei auch der Borkenkäfer ein Problem für den Forst. 35 Prozent des Vorrats im Gemeindewald seien dadurch verloren gegangen.

Aktuell habe die Gemeinde 160 Hektar Wald. Da Nadelbäume zwar zuwachsreich, aber auch anfälliger sind, habe man den Mischwald gestärkt und Laubbäume gepflanzt. In diesem Jahr sei geplant gewesen, 100 Festmeter Holz einzuschlagen. Durch Sturm- und Käferschäden sind es aber 405 Festmeter geworden. Tannen und Fichten wurden bereits gepflanzt, Hainbuchen und Eichen werden noch folgen. Auch die Jäger brachten sich hierbei ein: Sie stülpten etwa 5000 Plastikkapseln über die frisch gepflanzten Tannen, um sie vor Rehen zu schützen. "Für einen gesunden Wald muss ordentlich gejagt werden", sagte der Forstdirektor. Dafür brauche es geschickte Jäger, denn der Abschuss sollte deutlich erhöht werden. Schmidt prognostizierte für das Jahr 2014 einen ausgeglichenen Haushalt. Im Plan für 2014 war der Forst noch von einem Defizit von etwa 66 000 Euro ausgegangen.

Für das kommende Jahr 2015 ist im Gemeindewald Grosselfingen ein Einschlag von 200 Festmetern geplant und ein leichtes Defizit von 7000 Euro. "Bei den Kulturen werden wir ein Minimalprogramm fahren", sagte Schmidt. Der Grosselfinger Gemeindewald sei zwar ein stabiler junger Wald, der allerdings momentan durch die Sturm- und Hagelschäden in einer "Durstphase" sei. "Wenn sich vielleicht die Windräder mal drehen, werden wir in den nächsten Jahren auch Einnahmen durch die Pacht für die Standorte der Windräder haben", blickte Schmidt positiv in die Zukunft.