Das "Lamm" muss weichen, dies hat der Grosselfinger Gemeinderat am Mittwochabend beschlossen. Foto: Midinet

Rat stimmt mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung von den Freien Wählern für den Abbruch des Gebäudes.

Grosselfingen - Das "Lamm" in Grosselfingen und das Wohnhaus Marktplatz 2 werden abgerissen. An dem Gebäude sei "nichts zu retten" waren sich die "Bürger für Grosselfingen" einig und setzten sich am Mittwochabend im Gremium durch – für den Abbruch.

"Es gibt nur eins: Abbrechen!", sagte Oliver Ruff. So sahen es auch die restlichen seiner Kollgen von den Bürgern für Grosselfingen (BfG) und stimmten am Mittwochabend für den Abriss des "Lamms" in der Bruderschaftsstraße und des angebauten Wohnhauses Marktplatz 2. Rudi Senner, Albert Kist und Robin Lohmüller von den Freien Wählern stimmten gegen den Abbruch, Kai Mayer enthielt sich.

Bürgermeister Franz Josef Möller erklärte, dass der Bauzaun, mit dem das Gebäude derzeit abgesperrt werde, 200 Euro im Monat koste. Die derzeitige Sperrung der Durchfahrt zum Marktplatz sei durch eine Frist des Landratsamts bis 17. Juli begrenzt und stelle keine "Dauerlösung" dar. Um mit einem Gerüst einen Durchgang für Fußgänger zu schaffen, wie Albert Kist vorschlug, entstünden noch höhere Kosten, erklärte Möller. Der Sommermarkt am 20. Juli werde bereits in die Hofstattstraße verlegt.

Rudi Senner schlug vor, das "Lamm" stehen zu lassen, bis die Konzepte für die Ortskernsanierung in trockenen Tüchern und mögliche Mittel aus Fördertöpfen abgeklärt seien. "Unsere Gemeinde ist zu klein", konterte Bürgermeister Möller. Grosselfingen stehe bei Förderprogrammen immer in Konkurrenz zu großen Städten wie Tübingen. Außerdem müssten, um Fördermittel zu bekommen, Bewerbungsfristen eingehalten und ein Nachnutzungsplan erstellt werden. Der Bescheid, ob Mittel fließen, käme dann frühestens ein Jahr später, also konkret nicht vor 2017.

Zu lang und zu gefährlich, um mit dem Abriss zu warten, waren sich die BfG einig – "Historie hin oder her", wie es Thomas Haug formulierte. Den Appell des Narrengerichts, den der Bürgermeister zu Beginn der Sitzung verlesen hatte, wolle man aber ernst nehmen. Darin erklären die Brüder, dass ihnen nicht einzelne Gebäude wichtig seien, sondern der Erhalt der Baulinie des Marktplatzes und der Marktgasse, also der jetzigen historischen Form.