Bald beginnt der Abriss des Grosselfinger "Lamms". Auch ein Teilerhalt konnte nicht erreicht werden. Foto: Vogelbacher/pixelio Foto: Schwarzwälder-Bote

Möller: Gemeinde hat "Lamm" ursprünglich gekauft, um es abzureißen

Von Judith Midinet

Grosselfingen. Die Firma Hipp beginnt bald mit dem Abbruch des "Lamms". Einen Teilerhalt konnten die Freien Wähler im Gemeinderat nicht erwirken. Sie hätten gerne zumindest die Gewölbekeller später mit moderner Architektur verbunden gesehen.

Der Grosselfinger Gemeinderat hat am Mittwoch die Abbrucharbeiten am "Lamm" und am Wohnhaus Marktplatz 2 an die Firma Hipp aus Hechingen zu einem Angebotspreis von rund 49 000 Euro vergeben.

Für den Erwerb des Gebäudes Marktplatz 2 hat die Gemeinde 50 400 Euro ausgegeben. Damit seien die Haushaltsmittel für diese Haushaltsstelle (50 000 Euro für den Erwerb von Grundstücken) erschöpft, erklärte Bürgermeister Franz Josef Möller. Die außerplanmäßige Ausgabe für den Abbruch könne aber bestritten werden, da die Sanierung des Rathauses zurückgestellt worden sei.

Rudi Senner von den Freien Wählern wiederholte sein Anliegen, dass "der Zeitpunkt für den Abbruch falsch ist". Bis über die Konzepte, die das Bürgerbegehren verlangt, entschieden sei, solle die Gemeinde mit dem Abbruch abwarten. Denn es gebe verschiedene Szenarien: In einem Bürgerhaus an der Stelle des "Lamms" könnten historische und moderne Architektur verbunden werden. Vielleicht gebe es auch jemand, der das Haus saniert. "Wenn kein Bürgerhaus an die Stelle kommt, dann etwa ein Mehrfamilienhaus. Wie sieht das aus", fragte Senner.

"Wir erhalten, was erhaltenswert und lohnenswert ist", entgegnete Möller und fragte, wo denn die Interessenten für die sanierungsbedürftigen alten Häuser wie das "Rössle" seien.

Zudem wolle er es der Öffentlichkeit nicht länger zumuten, dass der Zugang zum Marktplatz gesperrt sei. "Bis Schulbeginn sollte das wieder behoben sein", sagte Möller.

Thomas Haug von den "Bürgern für Grosselfingen" sah kein Mehrfamilienhaus an der Stelle des "Lamms". "Der Gemeinderat macht ja schließlich die Vorgaben, wie eine Neubebauung auszusehen hat", sagte er und schlug vor, die Firma Hipp zu bitten, dass sie wenigstens die Sandsteine der Mauer für eine eventuelle Wiederverwendung zur Seite legt.

Aus den Zuschauerrängen meldete sich ein ehemaliger Besitzer des "Lamms": "Das Haus ist seit 50 Jahren kaputt", sagte er. Es sei nie etwas getan worden. Ein Teil der Gewölbekeller sei bereits vor 40 Jahren abgerissen worden. "Es ist alles nass. Die Gemeinde hätte früher etwas tun müssen", sagte er. Bürgermeister Möller erklärte, dass die Gemeinde das Gebäude nur mit der Absicht gekauft habe, es abzureißen.