Zwergkaninchen Fritzle ist inzwischen in der Obhut von Kristina Stalder und lässt sich mit Möhren und Heu aufpäppeln. Foto: Stalder

In Albstädter Glascontainer entsorgt: Grosselfingerin Kristina Stalder hat "Fritzle" bei sich aufgenommen.

Grosselfingen - Viele Menschen im Kreis hat am Wochenende das Schicksal des Zwergkaninchens bewegt, das von Unbekannten in einem Albstädter Glascontainer entsorgt worden war. Inzwischen geht es dem Tierchen wieder besser. Es hat in Grosselfingen Unterschlupf gefunden.

Das Zwergkaninchen befindet sich inzwischen in der Obhut von Kristina Stalder in Grosselfingen. Unbekannte hatten den kleinen Rammler vergangene Woche offenbar in Albstadt in einen Grünglascontainer gesteckt, entweder in der Nähe der Firma Groz-Beckert oder in Tailfingen in der Nähe des Thalia-Theaters.

Die Mitarbeiter der Entsorgungsfirma hatten das Tier entdeckt und anschließend Kristina Stalder übergeben, die sich für die Tierschutzgruppe Bodelshausen/Hechingen engagiert und bereits viele heimatlose Tiere bei sich aufgenommen hat. Auch die Polizei ist in den Fall involviert und ermittelt wegen Vergehen gegen das Tierschutzgesetz.

Als es gefunden wurde, war das Kaninchen unterkühlt, voller Glassplitter und hatte eine gebrochene Pfote. Inzwischen geht es ihm "den Umständen entsprechend gut", sagt Kristina Stalder. Sie hat das Tier auf den Namen Fritzle getauft. "Er ist nach wie vor sehr schreckhaft", sagt sie, "Geräusche sind nix für den, da versteckt er sich sofort." Deswegen durfte Fritzle vorerst ins Wohnzimmer der Stalders umziehen, wo es tagsüber schön ruhig ist. Kristina Stalder geht davon aus, dass das Kaninchen aus einer Wohnung stammt, da es kein wärmendes Unterfell hat, das es bräuchte, um in einem Stall außerhalb des Hauses zu wohnen.

Der Aufenthalt im Glascontainer hat Fritzle übel zugesetzt. "Ich finde beim Kämmen immer noch kleine Glasscherben im Fell", erzählt Stalder. Sie hat sich der Fellpflege von Fritzle angenommen, damit er die Glassplitter nicht selber ableckt und diese so in den Magen gelangen. In den kommen nämlich nur Karotten und Heu, anderes Futter lehnt Feinschmecker Fritzle bisher konsequent ab.

Weil das Tier so unterkühlt war, befindet es sich momentan noch in Quarantäne, bis sicher ist, dass es sich keine Erkältung eingefangen hat. "Bisher ist aber nichts, kein Fieber und kein Schnupfen", sagt die Grosselfingerin erleichtert. Der Rammler ist nicht kastriert, aber tätowiert. Mit diesem Indiz ließe sich vielleicht sogar der Vorbesitzer ermitteln, hofft Kristina Stalder.

"Es haben sich schon ganz viele Menschen bei mir gemeldet, die das Zwergkaninchen bei sich aufnehmen wollen", erzählt die Tierschützerin. Bis allerdings die Besitzverhältnisse geklärt sind und sicher ist, dass das Tier gesund wird, ist das nicht möglich.

Zudem sollte Fritzle einen Artgenossen als Mitbewohner haben. "Alleine geben wir ihn nicht her", betont Christina Stalder. Kaninchen sind sehr gesellige Tiere und sollten auf keinen Fall einzeln gehalten werden.