Thomas Haug. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Thomas Haug nimmt Stellung zur Neugestaltung des Ortes und greift Freie Wähler an

"Wir wollen den klar erkennbaren Wunsch der Mehrheit der Grosselfinger offensiv vertreten" – Thomas Haug, Sprecher der Bürger für Grosselfingen, zeigte in der Gemeinderatssitzung am Montag auf, wie er bei der Neugestaltung des Ortes weiter vorgehen will.

Von Matthias Zahner

Grosselfingen. Als Bürgermeister Franz Josef Möller den Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" aufrief, ergriff Haug das Wort. Sichtlich erstaunt über Haugs Ausführungen waren die beiden Freien Wähler Kai Mayer und Robin Lohmüller (Fraktionssprecher Rudi Senner war nicht anwesend). Lohmüllers Versuch, zu Haugs Rede Stellung zu nehmen, unterbrach der Bürgermeister vehement mit dem Hinweis: "Wir diskutieren jetzt nicht."

Haug machte deutlich, es bestehe großes Interesse der Grosselfinger an den Konzepten für die Ortsmitte. Die Bürgerumfrage (wir berichteten ausführlich) sei notwendig gewesen. Das Ergebnis sei als repräsentativ zu bezeichnen. Es werde trotzdem weiter versucht, die Umfrage zu ignorieren und den Bürgern für Grosselfingen "irgendeinen Kompromiss aufzudrängen, der einen wie auch immer gearteten Erhalt des Gesellenhauses auf Kosten der Gemeindefinanzen beinhaltet". Dies scheine überhaupt das wichtigste Thema zu sein, mit dem sich die Freien Wähler befassten, "als ob es nicht wichtigere Aufgaben für die Gemeinde gäbe". Haug weiter: "Die Alternative zu dieser Verhinderungspolitik seit der letzten Wahl wäre, Größe zu zeigen und sich endlich einzugestehen, dass die ganz klare Mehrheit der Grosselfinger eine ganz andere Meinung als man selbst hat."

Die Fraktion der Bürger für Grosselfingen habe das Bürgerbegehren trotz ihrer Zweifel an der Neutralität der Initiatoren und dem Zustandekommen der Unterschriften akzeptiert, und der gesamte Gemeinderat habe einstimmig die Konzepterstellung entsprechend dem Bürgerbegehren beschlossen. Genau diesen Weg wolle seine Fraktion weiter beschreiten, erklärte Haug.

Er verwies auf das "Bürgerkonzept" seiner Fraktion auf der Basis der "Bürgerumfrage 2015" und auf das Konzept "Visionen 2025" der Freien Wähler. Ein gemeinsames Konzept werde es nicht geben. Wer ein weiteres Konzept liefern wolle, könne dies in den nächsten Wochen gerne machen. Nächster Schritt sei die Kostenermittlung für die eingereichten Konzepte. Stadtplaner Kraut habe dabei das vollste Vertrauen seiner Fraktion. Kraut habe sich nicht am Architektenwettbewerb zur Marktplatzneugestaltung beteiligt und sei deshalb unvoreingenommen.

Die Bürgerumfrage habe klar ergeben, dass die Grosselfinger eine Sanierung und Erweiterung des jetzigen Rathauses sehen wollten, so Haug. Seine Devise: "Wir werden den Prozess der Konzepterstellung für das Projekt ›Sanierung Rathaus‹ bis zum Ende vorantreiben und mitgehen, danach muss und wird Schluss sein mit einer Fortsetzung des jetzigen ›zwei Schritte vor, drei Schritte zurück‹".

Hinsichtlich der Kostenermittlung für die Konzepte brauche der Stadtplaner Vorgaben, so Haug. Die " Bürger für Grosselfingen hätten sich Vorgaben überlegt, die sie jetzt zur Diskussion stellten:n Projekte, die im Konzept zu berücksichtigen sind: Rathaus-Sanierung; Sporthalle für Schulsport und Vereine; Veranstaltungsraum mit Tischbestuhlung; Bauhoflösung, Jugendraum; öffentliches WC zur Nutzung bei Veranstaltungen auf dem Marktplatzn Maße, Größen: Sporthalle: etwa 30 mal 20 Meter; Veranstaltungsraum für 350 bis 400 Personen, Festküche und weitere Einrichtungen für Bewirtung; Bauhofgröße etwa 300 Quadratmeter, Jugendraum 60 bis 80 Quadratmeter.

Haug fügte an, bis der Konzept-Prozess abgeschlossen sei, sollten 2016 Projekte angegangen werden, die von den Konzepten nicht betroffen und damit unstrittig seien, beispielsweise die Sanierung der Hainburgstraße. Die Hainburgschule wolle seine Fraktion ebenfalls zeitnah fertig sanieren, jedoch erst, wenn die Richtung hinsichtlich der Halle klar sei, damit die Gemeinde ein Gesamtpaket Schule plus Turn- oder Mehrzweckhalle schnüren könne.