Wird Peter Seithel das Rathaus in Grömbach verlassen? Die Entscheidung fällt im Juli. Archiv-Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Peter Seithel kandidiert bei Bürgermeisterwahl am 12. Juli in Rauenberg / Schritt Richtung Heimat

Von Regina Schwenk

Grömbach. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Montagabend machte es Peter Seithel offiziell: Der Grömbacher Rathauschef wirft bei der Bürgermeisterwahl in Rauenberg seinen Hut in den Ring.

Die Weinstadt im Rhein-Neckar-Kreis wählt bereits am Sonntag, 12. Juli, ein neues Stadtoberhaupt. Am 12. Juni hat Seithel seine Kandidatur eingereicht, vergangene Woche lief die Bewerbungsfrist ab. Insgesamt gehen sieben Kandidaten ins Rennen um die Nachfolge des im April verstorbenen, langjährigen Amtsinhabers Frank Broghammer.

Beruflich wäre der Schritt an die Spitze der Verwaltung der 8500-Einwohner-Stadt für Seithel ein Schritt nach vorn, privat einer zurück. Zurück in die Heimat. Denn nur zehn Kilometer von Rauenberg entfernt, in Ubstadt-Weiher, ist der studierte Verwaltungswirt aufgewachsen, seine Eltern leben heute noch dort. "Das ist meine Heimatecke. Und das ist auch der Hintergrund meiner Bewerbung." Die Entscheidung zur Kandidatur sei eine Entscheidung für Familie und Heimatgegend, nicht gegen Grömbach, betont der 38-Jährige. Erst im vergangenen Jahr war der parteilose Seithel nach seiner ersten Amtszeit in Grömbach mit 95,8 Prozent wiedergewählt worden.

Das Spannende an einer Gemeinde in der Größe von Grömbach sei, "dass man als Bürgermeister voll im Tagesgeschäft drin ist". In Rauenberg wäre das anders. Pressemitteilungen und Sitzungsunterlagen fallen dort nicht in den direkten Zuständigkeitsbereich des Bürgermeisters. Dafür kämen auf Seitel mehr repräsentative Aufgaben zu.

Mitarbeiter und Gemeinderäte hat Seithel bereits vorab über den angestrebten Amtswechsel informiert. Die hätten "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" auf die Neuigkeit reagiert, so Seithel. "Sie haben meine Beweggründe verstanden. Das war jetzt einfach eine unverhoffte Gelegenheit, einen Arbeitsplatz vor der Haustür zu bekommen."

Ob er den auch tatsächlich bekommt, wird sich am Wahlsonntag zeigen. Seithel rechnet sich jedenfalls Chancen aus. "Sonst würde ich diesen Schritt nicht wagen." Wird Seithel neuer Rathauschef in Rauenberg, stehen Grömbach Neuwahlen ins Haus. Im Herbst, schätzt Seithel, könnten die Grömbacher dann zu den Urnen gerufen werden.

Ist schon ein Nachfolger in Sicht? "Nein", sagt Seithel. "Das wäre zu früh." Schließlich könne es ja auch sein, dass er nicht gewinne. Und in diesem Fall will er bleiben, was er ist: Bürgermeister von Grömbach.

Dieses Amt werde er im Fall der Fälle weiter "genauso engagiert" ausüben wie bislang, verspricht er.