In der Gemeinde Grömbach steht die Erneuerung der Forsteinrichtung, also des Zehn-Jahres-Plans, an. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldbauliche Ziele geben Kreisforstamt Freudenstadt die Marschrichtung vor

Von Doris Sannert Grömbach. Mit der Forsteinrichtung legt das Kreisforstamt Freudenstadt alle zehn Jahre auch für den Gemeindewald Grömbach die waldbaulichen Ziele fest. Ende des Jahres läuft der Plan aus. Welche Ziele der neue enthalten soll, darüber stimmte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung ab.

Bisher wurde festgelegt, vorgelegt und dann genehmigt. "Dieses Mal wollen wir es andersherum machen", erklärte der stellvertretende Kreisforstamtsleiter Harald Langeneck in der Sitzung. "Wir wollen wissen: Was will Grömbach?" Mögliche "Eigentümerziele im Gemeindewald Grömbach" hatte er als Vorlage mitgebracht. Die Zielformulierung sei zugleich "Entscheidungs- und Handlungsbasis für die Betriebs- und Revierleitung durch das Kreisforstamt Freudenstadt", heißt es darin.

Als gesetzliche Grundlage dient das Landeswaldgesetz. Als Oberziele werden "die Erhaltung der Waldfläche und des Waldvermögens sowie die nachhaltige Gewährleistung der Waldfunktion im Sinne eines größtmöglichen Gesamtnutzens für die Bevölkerung" festgeschrieben. Alle Maßnahmen sollten unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit betrachtet werden. Der Wald soll außerdem den bestmöglichen Beitrag zu einer positiven CO2-Bilanz leisten. Als Grundlage dient die naturnahe Waldwirtschaft, sprich Aufbau, Pflege und Erhaltung eines gemischten, strukturreichen und stabilen Dauerwalds aus standortangepassten, heimischen Baumarten. Hauptbaumarten sollen neben Tanne, Buche und Fichte auch Kiefer, Eiche, Esche und Bergahorn sein. Douglasien und japanische Fichten sind an geeigneten Standorten erwünscht. Weitere Themen sind die Jagd, Waldarbeit und Waldschutz, Biotop- und Naturschutz aber auch die Walderholung und die Wirtschaftlichkeit.

Am Ende werden an das Kreisforstamt folgende Erwartungen formuliert: Das Ausschöpfen der Produktionskapazitäten durch stabile, strukturreiche Mischbestände mit einem möglichst hohen Anteil an wertvollem Starkholz, eine offensive und flexible Präsenz am Rundholzmarkt, wenn möglich das Vermeiden von Fäll-, Rücke- und Bodenschäden sowie ein effizienter und flexibler Betriebsvollzug.

Diskussionsstoff lieferte lediglich die Passage: "Auf die Verwendung von Herbiziden und Fungiziden wird generell verzichtet." Bürgermeister Peter Seithel hält diese Vorgehensweise grundsätzlich für richtig, wollte sich jedoch für den Fall, dass eine Polterbespritzung erforderlich werden sollte, nichts verbauen. Nachdem Harald Langeneck diese Befürchtungen zerstreut hatte, stimmte das Gremium ohne weitere Anregungen dem Vorschlag geschlossen zu.