Sie freuen sich auf viele Gäste beim Most- und Backhausfest zum 20. Geburtstag der Dorfgemeinschaft Grömbach (von links): die Vorstandsmitglieder Joachim Jag, Rita Hammann, Waltraud Bauer, Stefan Scholz und Marianne Frey. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Most- und Backhausfest: Dorfgemeinschaft Grömbach verarbeitet zum runden Geburtstag 35 Kilo Zwiebeln

Die Geschichte des Orts zu bewahren und die Heimat zu pflegen – das hat sich die Dorfgemeinschaft Grömbach zum Ziel gesetzt. Beim Most- und Backhausfest am kommenden Wochenende feiert sie den 20. Geburtstag.

Grömbach. Die Anfänge des 54 Mitglieder zählenden Vereins reichen bis 1996 zurück. Nach dem großen Dorffest, mit dem die Grömbacher die Sanierung ihrer Dorfmitte feierten, bildete sich 1998 auf die Initiative des damaligen Bürgermeisters Helmut Stepper hin zunächst der "Arbeitskreis Heimatpflege". Aus ihm entstand 2003 schließlich der gemeinnützige Verein, die Dorfgemeinschaft Grömbach.

1998 luden dessen aktive Mitglieder auf dem Dorfplatz am Brunnen zu einem ersten Mostfest ein. Als ihnen ein Mitbürger das baufällige Backhaus, das auf einem Privatgrundstück stand, anbot, schlug der Verein zu. Mit den Steinen und einer Eigenleistung von 1000 Arbeitsstunden wurde das Backhaus zwischen Pfarrhaus und Feuerwehrhaus neu aufgebaut. Seither wird dorthin zum Most- und Backhausfest eingeladen.

Im vergangenen Jahr gab es die vorerst letzte Aktion am Backhaus: Der Holzbackofen wurde nochmals abgebaut und um 30 Zentimeter heraufgesetzt. Jetzt ist es leichter, die bis zu 200 Zwiebelkuchen, Kartoffelschlabber und Zuckerkuchen in den Ofen zu schieben und sie wieder herauszuholen. Denn sie sollen dafür sorgen, dass beim Grömbacher Most- und Backhausfest am Samstag, 3. September, kein Gast wieder hungrig nach Hause muss.

Zum Festbeginn um 15 Uhr wird es in der Dorfmitte wieder nach den leckeren Backhausspezialitäten duften. Dazu gibt es erstmals ein erfrischendes Bauernhof-Eis. Ab 19 Uhr sorgen die Geschwister "Friedhelm & Silvia" als Duo Kaltbrunn mit Alpenglocken, Alphorn, Akkordeon, Gitarre, Querflöte und Keyboard beim Fest für den musikalischen Rahmen. Die Gäste dürfen sich auf Volksmusik ebenso freuen wie auf Schlager, Oldies und Evergreens.

Beim Auf- und Abbau des Festzelts werden wieder viele Helfer im Einsatz sein, freuen sich die Vorstandsmitglieder, die beim Fest und schon davor alle Hände voll zu tun haben werden. Schließlich gilt es, für die Backhaus-Spezialitäten unter anderem etwa 50 Kilogramm Mehl zu verarbeiten. Für den Zwiebelkuchen müssen allein 35 Kilogramm Zwiebeln geschält und geschnitten werden – eine Arbeit, bei der wieder viele Tränen fließen werden, wie Vorsitzender Stefan Scholz beim Pressegespräch vor Ort schmunzelnd bemerkt.

Viel zu tun haben die Mitglieder der Dorfgemeinschaft aber auch dann, wenn kein Geburtstag gefeiert wird. Seit vielen Jahren laden sie zum Grömbacher Advent ein, an dem sich jedes Mal örtliche Gruppen beteiligen, und dessen Erlös auch an dieselben fließt. Auch Obstbaum-Pflanzaktionen und Baumschnittkurse in den Jahren danach hat es durch die Dorfgemeinschaft gegeben. Dazu kamen historische Markungs- und Grenzsteinwanderungen. Seit einiger Zeit gibt es auch das Grömbacher "Archiv" im Dachgeschoss des Kindergartens, in dem Geschichte und Leben der Menschen in Grömbach in vergangener Zeit festgehalten ist (wir haben bereits berichtet).