Dieses Gebäude in der Altensteiger Straße in Grömbach soll abgebrochen werden. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Finanzen: Bei Haushaltsberatung im Grömbacher Gemeinderat kommt Frust auf / Einwohnerzahl sinkt

Von Doris Sannert

Wenig erfreulich wird 2016 der Haushaltsplan der Gemeinde Grömbach ausfallen. Das war am Ende der Vorberatung im Gemeinderat allen klar. Denn wie es aussieht, werden die Rücklagen auf 51 000 Euro schrumpfen.

Grömbach. Der Gemeinderat hatte das Planwerk bereits nichtöffentlich vorbesprochen. In der jüngsten Sitzung legte Heike Schwizler als zuständige Kämmerin innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft die vorläufigen Zahlen vor. Demnach hat der Haushaltsplan für das kommende Jahr ein Gesamtvolumen von 2,58 Millionen Euro – 1,42 davon im Verwaltungs- und 1,16 Millionen Euro im Vermögenshaushalt.

Heike Schwizler hatte sämtliche Vorschläge des Gremiums aufgenommen – außer einem Anbau oder Umbau am Feuerwehrhaus. Für dieses Vorhaben stehen lediglich Planungskosten in Höhe von 10 000 Euro bereit. Sollte mehr benötigt werden, so müssten die Zahlen entsprechend nach oben korrigiert werden, ließ sie die Gemeinderäte wissen.

An Unterhaltungsmaßnahmen sind im Verwaltungshaushalt vorgesehen: Planungskosten für die Untere Straße (50 000 Euro), Feldwegeunterhaltung (50 000 Euro statt bisher 30 000), Sanierungen an Wasserhahn und Brunnen auf dem Friedhof (9000 Euro).

An Investitionen ist im Vermögenshaushalt der Abriss des Gebäudes Altensteiger Straße für 30 000 Euro vorgesehen. 15 000 Euro werden hierfür aus dem Haushaltsplan 2015 übernommen. Für den Kauf eines Hochgrasmähers sind 15 000 Euro, für Grundstückskäufe wie in den Vorjahren 120 000 Euro und für den Erwerb von Waldflächen wieder 20 000 Euro eingestellt. Ein neuer Zählerkasten für den Friedhof wird voraussichtlich 5000 Euro kosten. Für die Umrüstung der Ortsbeleuchtung auf LED sollen 20 000 Euro investiert werden, da die Gemeinde hier mit einem Zuschuss von 18 000 Euro rechnen kann, wie Reinhold Möhrle bekannt gab. Unverändert bleiben die Investitionen für die Feuerwehr, für die Haushaltsreste aus dem Vorjahr übertragen werden. Dasselbe gilt für ein Buswartehäuschen. Den größten Brocken stellt jedoch die Erschließung des Baugebiets Hasenäcker dar. Allein für den ersten Bauabschnitt muss die Gemeinde 275 000 Euro für die Straße, 505 000 Euro für Abwasserkanäle und weitere 90 000 Euro für die Trinkwasserversorgung ausgeben.

Ohne Leistungsentgelte, die voraussichtlich an die Gemeindemitarbeiter noch entrichtet werden müssen, und ohne bauliche Investitionen im Bereich der Feuerwehr müssten der allgemeinen Rücklage 1,11 Millionen Euro entnommen werden. Sie würde laut Kämmerin auf etwas mehr als 51 000 Euro zum Jahresende 2016 schrumpfen.

Wolber: Baugebiet muss Priorität haben

"Eine frustrierende Zahl", wie der erste stellvertretende Bürgermeister und Sitzungsleiter Günter Roller bemerkte. Für Gemeinderat Daniel Wolber ist eines klar: "Wir müssen in das Baugebiet investieren." Angesichts der stetig sinkenden Einwohnerzahl sei dies "das Prioritätsprojekt der Gemeinde". "Wir gehen in Richtung 600 Einwohner", machte Wolber deutlich und gab zu bedenken, dass die Gemeinde die Kosten lediglich vorschießt. Es sei dann eine gute Vermarktung nötig, um die Grundstücke an Bauwillige zu verkaufen und die Kosten nach und nach in die Gemeindekasse zurückzuholen.

Ob alle Vorhaben in dem Planwerk stehen bleiben, wird das Gremium in seiner nächsten Sitzung am kommenden Montag entscheiden. Bis dahin wird auch feststehen, wie es in Sachen Feuerwehr weitergeht.