Der Projektchor Peru-Reise mit Chorleiterin und Dirigentin Verónica Kluge (vorne). Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Projektchor Peru-Reise tritt erstmals mit neuem Programm vor Publikum / Abflug Ende Oktober

In der St.-Georgs-Kirche in Grömbach hat der Projektchor Peru-Reise mit einer Aufführung erstmals sein Konzertprogramm vorgestellt. Das hatte der Chor für seinen zwölftägigen Aufenthalt in Südamerika eingeübt.

Grömbach. 21 Sänger ließen dabei verschiedene Musikepochen und -stile unter der musikalischen Leitung und Moderation von Dirigentin Verónica Kluge Revue passieren. Nach der Chorreise im Mai und Juni 2005 hatte sich der Chorverband Kniebis-Nagold erneut zu einem solchen Unternehmen entschieden.

Damals zählte die Gruppe 80 Sänger, die noch jetzt von den Erlebnissen zehren. An der Peru-Reise, die Ende Oktober starten soll, beteiligen sich nun lediglich 27 Sangesfreunde, die gemeinsam mit ihrer Chorleiterin Verónica Kluge und weiteren vier Teilnehmern von Stuttgart via Amsterdam nach Lima fliegen. Im Gepäck haben sie ihr Chorbuch 4Voices, aus dem sie mehr als 20 Lieder in den vergangenen 15 Monaten eingeübt haben. Diese wollen sie unter anderem in der deutsch-katholischen Gemeinde in Lima, in der dortigen Mädchenschule Santa Ursula und in der Kathedrale in Cuzco im peruanischen Andenhochland singen.

Einen ersten Eindruck gewannen etwa 60 Konzertbesucher in der Grömbacher Kirche, als gerade mal 21 Sopran-, Alt-, Tenor- und Bass-Stimmen ihr Repertoire präsentierten. Aufgrund suboptimaler Akustikbedingungen konnten sie das Kirchengemäuer aber nicht ausreichend mit Volumen füllen. Das Organisationsteam mit Klaus-Peter Thierer, Monika Braun-Witt und Klaus Fischer sowie Chorleiterin Kluge hatte laut Ausschreibung ursprünglich geplant, eine "singfähige und stimmlich ausgewogene Chorformation mit mindestens 35 Teilnehmern zusammenzustellen und mit 50 bis 60 Reisenden in die herbstlichen Anden zu fliegen". Möglicherweise hat der hohe Reisepreis von 3500 Euro pro Person verhindert, dass der Projektchor auf die gewünschte Mindestgröße und eine stimmliche Ausgewogenheit kommt. Neben 13 Sopran- und sechs Altstimmen singen im Tenor und Bass jeweils vier Männer aus der ganzen Region des Chorverbands Nagold-Kniebis mit.

Die ausgewählten Stücke durchlaufen von der Renaissance über die Barockzeit mit "Es ist ein Ros entsprungen" und "Mit Lieb bin ich umfangen" verschiedene Epochen. Aus dem 17. Jahrhundert ist das kurze Stück "Aller Augen warten auf dich" mit dabei, "Tebje pajom" stammt aus dem 19. Jahrhundert. Eines der beeindruckendsten Werke von Ludwig van Beethoven erklingt in seinem "Ave verum corpus". Auf die Europa-Hymne "Freude schöner Götterfunken" folgten "Sah ein Knab ein Röslein stehn" und das Volkslied "Der Lindenbaum – am Brunnen vor dem Tore".

Mit Camille Saint-Saëns und dem Stück "Locus iste" wurde eine Brücke zur ersten Südamerika-Reise des Chorverbands vor zwölf Jahren geschlagen. Ab dem Stück "Lobsinget dem Herrn" bedachte das Publikum jedes Lied mit Applaus – so auch "Fein sein, beinander bleiben". Bei diesem Lied schwebten Seifenblasen durch den Kirchenraum. Bei der kleinen irischen Weise "Come with me" hatte eine der Sopranistinnen einen Solo-Part, deren Stimme auch bei den restlichen Stücken die Einheit und Geschlossenheit des Chors durchdrang.

Zum Ende des Konzerts wurde es mit "Nun ruhen alle Wälder" von Johann Sebastian Bach ruhiger. Auf das letzte Stück folgte großer Applaus, worauf der Projektchor mit der Zugabe "Weit, weit weg" von Hubert von Goisern reagierte. Sämtliche Stücke wurden von Chorleiterin Kluge anmoderiert und mit kleinen Geschichten untermalt.  Der Chor ist mit Teilen seines Repertoires beim Herbstkonzert des Liederkranzes Altensteig am Samstag, 30. September, ab 19 Uhr im Bürgerhaus zu Gast.