Für zwei Fahrzeuge, die nächstes Jahr gekauft werden sollen, ist das Grömbacher Feuerwehrhaus zu klein. Nun sucht der Gemeinderat händeringend nach einer Lösung. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Unter Zeitdruck muss in Grömbach nun eine bauliche Lösung gefunden werden

Zwei neue Fahrzeuge möchte die Gemeinde Grömbach 2016 für die Feuerwehr anschaffen. Für beide erhält sie einen Zuschuss. Aber: Im Feuerwehrhaus hat nur ein Fahrzeug Platz.

Grömbach. 230 000 Euro sollten in den Haushaltsplan 2016 für ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) als Ersatzbeschaffung für das vorhandene Fahrzeug und weitere 50 000 Euro für einen Mannschaftstransportwagen (MTW) eingestellt werden. Die beiden Zuschusszusagen vom 3. September und vom 9. Oktober belaufen sich auf 90 000 (HLF) und 12 500 Euro (MTW). Beide Fahrzeuge müssen innerhalb von acht Monaten bestellt werden. Ansonsten werden die Bewilligungsbescheide unwirksam.

Dies teilte Günter Roller, erster stellvertretender Bürgermeister, seinen Ratskollegen in der Sitzung am Montagabend im Beisein von Vertretern der Grömbacher Feuerwehr sowie Kreisbrandmeister Frank Jahraus mit. Spätestens am 3. Juni müssen die Ausschreibungen erfolgt und beide Feuerwehrfahrzeuge bestellt sein.

Reinhold Möhrle bot den Grömbachern die Unterstützung seitens der Gemeindeverwaltung Pfalzgrafenweiler und der dortigen Feuerwehr bei dem komplizierten und aufwendigen Ausschreibungsverfahren an. Doch damit war das Hauptproblem der Unterbringung noch immer nicht geklärt. Denn Voraussetzung dafür, dass der Zuschuss fließt, ist, dass es für beide Fahrzeuge eine geeignete Unterstellmöglichkeit gibt. Für den MTW wäre dies kein Problem. Doch für die vorhandene Garage im Feuerwehrhaus ist das neue HLF zu hoch. Die Garage müsste angehoben, die Statik verändert und ein neues Tor eingebaut werden. Gemeinderat Walter Reutter, der sich gemeinsam mit seinen Ratskollegen Günter Roller und Daniel Wolber in den vergangenen Wochen intensiv mit der Problematik befasst hat, bezifferte die Kosten auf 30 000 Euro. Doch dann würde immer noch ein zweiter Stellplatz für den MTW fehlen.

Die einzig vernünftige Lösung schien ein Anbau an das bestehende Gebäude. Auch dies haben die drei Gemeinderäte bereits prüfen lassen. Sie stellten ihren Ratskollegen eine kleine Lösung mit einem Stellplatz für den MTW in einem Neubau samt Umbau des bestehenden Gebäudes für das HLF vor. Kosten dafür: mehr als 285000 Euro. Die große Lösung sieht vor, den MTW im vorhandenen Gebäude unterzubringen und für das HLF einen größeren Neubau zu erstellen – mit Kosten von 280 000 Euro wäre das die günstigere Variante. Das Problem für beide Lösungen ist allerdings, dass erst noch ein Zuschussantrag gestellt werden müsste.

Gesichter am Ratstisch werden immer länger

Wann die 45000 Euro für den zweiten Stellplatz dann fließen werden und ob überhaupt, darauf wollte sich der Kreisbrandmeister angesichts einer ganzen Antragsflut nicht festnageln lassen. Also was tun, fragten sich die Gemeinderäte. Sollten sie schnellstmöglich ohne Zuschuss bauen, um die Zuschüsse für die Fahrzeuge nicht auch noch zu verlieren? Oder sollten sie nach einer provisorischen Garage für das zweite Fahrzeug suchen und erst bauen, wenn der Zuschuss für den Neubau fließt? Und was ist, wenn es keinen Zuschuss gibt oder dieser während der Wartezeit von einer möglichen Preissteigerung aufgezehrt wird?

Die Gesichter am Ratstisch wurden während der Diskussion immer länger. Die Schuldfrage machte die Runde. Gemeinderätin Kathrin Mast schüttelte verständnislos den Kopf und nannte das Ganze gar "einen Skandal".

Walter Reutter richtete seine Kritik schließlich an den Kreisbrandmeister und fragte ihn, wie es sein könne, dass zwei Fahrzeuge bezuschusst würden, wo es doch nur eine Garage gibt? Jahraus wollte sich dazu in Abwesenheit des früheren Bürgermeisters Peter Seithel zunächst nicht äußern. Nach weiteren Vorwürfen wurde es ihm doch zu bunt. In den Gesprächen zwischen ihm und dem Bürgermeister sei niemals die Rede von baulichen Veränderungen gewesen, betonte er. Gemeinsam habe man sich zwei Unterstellmöglichkeiten – im Feuerwehrhaus und in einer nahen Garage – angeschaut, die beide geeignet seien. "Wenn der Informationsfluss zwischen Rathaus und Gemeinderat nicht funktioniert, darf man die Schuld nicht dem Kreisbrandmeister unterschieben", richtete er klare Worte an das Gremium. Wofür sich dieses letztlich entscheidet, ob für einen Neubau, für einen Umbau oder für eine Kompromisslösung, das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Günter Roller kündigte für kommenden Montag bereits die nächste Sitzung an, in der die Entscheidung fallen und über die weitere Vorgehensweise abgestimmt werden muss.