Beim Deutschen Mühlentag am 9. Juni feiert die Kohlsägemühle im Zinsbachtal ihren 400. Geburtstag. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Derzeit 43 Teilhaber laden zu Feier mit Führungen und Schausägen am Deutschen Mühlentag ein

Altensteig-Garrweiler/Grömbach. Seit 400 Jahren dreht sich schon das Mühlrad der Kohlsägemühle im Zinsbachtal. Für die Geburtstagsfeier haben sich die derzeit 43 Teilhaber den Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag, 9. Juni, ausgesucht.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kohlsägemühle, die im Zinsbachtal steht und deren Namensgeber das Kohlbächlein ist, im Jahr 1614. Dieses Datum wird sowohl im Altensteiger Forstlagerbuch als auch im Dorfbuch von Garrweiler genannt, auf dessen Gemarkung sie steht.

Die Kohlsägemühle, deren Rad mit Wasser aus dem Kohlbächlein, dem Dürrbach und dem Zinsbach zum Laufen gebracht wird, ist vermutlich viel älter. Von Anfang an war sie im Besitz mehrerer Waldbauern. Heute gehört sie 43 Teilhabern aus Garrweiler, Spielberg und Überberg, Grömbach, Wörnersberg und Edelweiler. Um 1741 wurde die damals baufällige Kohlsägemühle von einer Plotzmühle auf eine Dreilauf- oder Eisenmühle umgebaut, die 1748 abbrannte. Erst 30 Jahre später wurde sie wieder aufgebaut. 1964 errichteten die Teilhaber neben der Kohlsägemühle eine separate Gastwirtschaft samt Wohnung für den Säger und seine Familie.

Wer mehr über die Geschichte der Kohlsägemühle und die der einstigen Mühlen im Zinsbachstal, in denen einst vorwiegend Holz gesägt aber auch Mehl gemahlen wurde, wissen will, kann sich am Deutschen Mühlentag vor Ort den Führungen anschließen, die von 10.30 bis 16.30 Uhr alle zwei Stunden angeboten werden. Karl Lörcher berichtet von den Mühlen im Zinsbachtal. Wie sich die Kohlsägemühle im Lauf der Jahrhunderte verändert hat, das erfahren die Gäste danach von Hans Hanselmann. Wie heute mit Wasserkraft Strom erzeugt wird erklärt Erwin Volle, der auch über die technischen Daten der Mühle bestens Bescheid weiß.

Nach diesen drei Theorieblöcken folgt ein praktischer Teil. Die Besucher können der Flößerzunft Oberes Nagoldtal dabei zusehen, wie Holz von Hand entrindet und danach zu Wasser gebracht wird. Ein Kettenzug wird Baumstamm für Baumstamm vom "Klotzweiher" in die Mühle transportieren. Auf dem Roll- oder Spannwagen geht es weiter zum Sägegatter. Aus den Brettern oder Balken, die bei dem Sägevorgang entstehen, werden schließlich Bretter und Latten maßgerecht zurechtgesägt. Vor der Kohlsägemühle können die Besucher der Berufsgenossenschaft dabei zusehen, wie man mit Hilfe eines Spannungssimulators einen unter Spannung stehenden Baumstamm fachgerecht absägt und was passieren kann, wenn jemand die Situation falsch einschätzt. Wer sein Können beim Holzsägen von Hand selbst ausprobieren will, kann dies bei der Flößerzunft. Und zu all dem wird sich auch noch das neue, fünf Meter hohe und 1,50 Meter breite Mühlrad der Kohlsägemühle drehen, das vom Kohlbächlein, vom Dürrbach und vom Zinsbach gespeist wird und erst vor einem Jahr beim Deutschen Mühlentag eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben wurde.

Für das leibliche Wohl der Besucher ist im Zelt der Teilhabergemeinschaft sowie im Gasthaus der Kohlsägemühle und dessen Biergarten gesorgt. Dazu gibt es musikalische Unterhaltung auf dem Akkordeon.