Pfarrer Andreas Bihl (links) und Dekan Ralf Albrecht beim Auszug aus der St.-Georgs-Kirche in Grömbach Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Investitur: Andreas Bihl zum Seelsorger der Kirchengemeinde Grömbach, Wörnersberg und Garrweiler ernannt

Von Manfred Köncke

Grömbach. Neues Kirchenjahr, neuer Pfarrer: Dekan Ralf Albrecht aus Nagold hat Andreas Bihl im Festgottesdienst am ersten Advent zum Seelsorger von 750 evangelischen Christen der Kirchengemeinde Grömbach, Wörnersberg und Garrweiler ernannt.

"Was lange währt, wird endlich gut." Mit diesen Worten erinnerte der Dekan an die pfarrerlose Zeit von 28 Monaten, bis nach der Verabschiedung von Thomas Auerswald "endlich" ein Nachfolger gefunden wurde. Dass sich der gebürtige Brackenheimer bewusst für eine Dienststelle auf dem Land entschied, wurde beim Empfang im Gemeindehaus mehrfach lobend erwähnt.

Andreas Bihl stellte sich in der voll besetzten St.-Georgs-Kirche Grömbach kurz vor. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Tübingen ein Semester Kunstgeschichte und Germanistik. Beim Kontakt mit Schwerkranken und Sterbenden in einem Krankenhaus habe er "plötzlich den Hauch Gottes gespürt" und sich daraufhin für ein Theologiestudium entschieden. Nach dem erfolgreichen Examen war Horb seine erste und Wehingen auf der Schwäbischen Alb seine zweite Ausbildungsstation. Dort blieb er bis zum Jahr 2000, dann wechselte Bihl auf die selbstständige Pfarrstelle nach Reutlingen-Ohmenhausen, wo er bis zuletzt die christliche Botschaft verkündete. Der 56-Jährige ist seit 1983 mit einer Krankenschwester verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern. Die jüngste, Anna-Lena, zieht mit ins Pfarrhaus; und nächste Woche seine inzwischen 96-jährige Schwiegermutter, die an Demenz leidet und "rund um die Uhr" versorgt werden müsse.

Selbstgestrickte Socken gegen kalte Füße

Dekan Albrecht überreichte nach der Amtseinsetzung traditionell eine zweistilige Orchidee. Die Zeugen Spielvogel und Lang wünschten Bihl, dass er in seiner neuen Gemeinde "viele Pflöcke einschlägt und ein Licht der Hoffnung verbreitet".

In seiner ersten Predigt rief der 56-Jährige dazu auf, vor lauter Betriebsamkeit nicht zu vergessen, "täglich eine Auszeit mit Jesus" einzuplanen. Für ihn ist auch wichtig, "den Glauben nicht nur innerhalb geschützter Kirchenmauern zu leben". Umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor, dem Posaunenchor und der Kinderkirche mit dem Lied "Hier bewegt sich was". Friedrich Harr begleitete am Klavier gemeinsam gesungene Lieder.

Anschließend gab es im Gemeindehaus einen Empfang, den der stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende aus Wörnersberg, Hans Armbruster, moderierte. Für Bürgermeister Reinhold Möhrle ist "der Glaube keine Frage der Statistik sondern eine persönliche Wegweisung". Damit der neue Pfarrer in seiner neuen Gemeinde "keine kalten Füße bekommt", überreichte er ein Paar selbstgestrickte Socken.

Helge Keil vom Wörnersberger Anker ist überzeugt, dass bei Andreas Bihl "die Freude an der Verkündung von Jesus jedes Mal als Grundton mitschwingt". Eine gute Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Kirchendistrikt wünschte Pfarrer Gerolf Krückels aus Walddorf. Reinhard Schlegel von der Spielvereinigung Grömbach, Stefan Scholz von der Dorfgemeinschaft Grömbach und Kommandant Martin Mast von der Feuerwehr überreichten Willkommensgeschenke.

Besonders erwähnt wurde beim Stehempfang der stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende von Grömbach, Hans Kopp. Er hatte während der langen Vakanz dafür gesorgt, "dass der Betrieb weiterläuft". Großen Beifall gab es auch beim ersten Auftritt von sechs Jungbläsern unter der Leitung von Musiklehrer Moritz von Woellwarth aus Altensteig.