Peter Seithel fühlt sich in seinem Rathaus wohl. Und wenn die Bürger es wollen, wird er auch nach der Wahl am Sonntag wieder auf dem Bürgermeistersessel Platz nehmen. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Am Sonntag stellt sich Bürgermeister Peter Seithel in Grömbach zur Wiederwahl / Antritt ohne Konkurrenz

Von Tina Eberhardt Grömbach. In einer Heimatfilmkulisse, zwischen Wiesen und Bäume, dort liegt das Arbeitsfeld von Bürgermeister Peter Seithel. Damit das so bleibt, muss er aber erst am Sonntag wieder zum Bürgermeister gewählt werden. Wenn die Bürger wollen, macht Seithel weiter. Denn: "In Grömbach passt alles." Zu diesem Schluss kommt Seithel, als er zum Ende seiner ersten Wahlperiode mit neugierigen Fragen konfrontiert wird. Als Seithel vor acht Jahren das Amt des Bürgermeisters antrat, stieß er auf eine finanziell gut aufgestellte Gemeinde. Dies beizubehalten, war für Seithel eines der Oberziele.

Dank stabiler Kassen konnten so in der kleinen Gemeinde viele Projekte gestemmt werden: Das Feuerwehrhaus erhielt einen Anbau, das Sportheim wurde saniert.

Doch der größte Hub war die Komplettsanierung des Kindergartens mit Bau des Lindenforums, dem Bürgersaal, wo nun morgens die Kleinen toben und abends die Großen diverse Freizeitangebote genießen.

Und Seithel hat angesichts einer eigentlich sicheren Wiederwahl schon die nächsten Projekte im Kopf. Nachdem Grömbach in Sachen Kinderbetreuung nun gut aufgestellt ist, möchte der Bürgermeister das Thema Baulanderschließung vorantreiben, damit auch junge Familien den Weg in die idyllische Waldgemeinde finden, die gut an die Stadt Altensteig, aber auch an Pfalzgrafenweiler angeschlossen ist. 20 neue Plätze schweben Seithel vor. Er hat keine Bedenken, dass diese abgenommen werden: "Die meisten Gemeinden tröpfeln zurück, wir können unsere Einwohnerzahl halten." Was hilfreich sein könnte: In Sachen Breitbandversorgung ist Grömbach eine digitale Autobahn, auf der die Nachbarkommunen zungenhängend zurück bleiben. Dank Glasfaseranbindung nach Altensteig verfügt die Gemeinde seit dem vergangenen Jahr über eine Leitungsleistung von 50 Mbit. Und darauf ist Seithel stolz: "Sicher haben nicht viele Schwarzwaldgemeinden eine solche Breitbandversorgung."

LED-Beleuchtung und Rathaussanierung auf der Agenda

Die Kinder sind also versorgt, das Internet brummt, die Bauplätze sind in Planung – gibt’s da noch Wolken am Himmel? "Eigentlich keine", überlegt Seithel, dem wichtig ist, anzufügen, dass auch die Lebensmittelversorgung vor Ort den täglichen Bedarf abzudecken im Stande ist.

Außerdem gibt es zwei Gaststätten. "Man überlegt ja vor allem immer, was man nicht hat", bedauert Seithel. "Aber bei 700 Einwohnern sind wir gut aufgestellt." Und dank finanziell bester Lage besteht wenig Gefahr, dass Grömbach in naher Zukunft seine Eigenständigkeit verliert.

Der Hauptkraftakt liege meist vielmehr darin, die Verwaltung am Laufen zu halten, erklärt Seithel. Er ist in seinem Rathaus zwar Alleinregent, dieser charmante Umstand bringt aber auch mit sich, dass er von der Sitzungsvorlage bis zur Pressemitteilung alles selber machen muss. "Das ist schön, macht es aber ziemlich umfassend."

In der kommenden Wahlperiode möchte Seithel das Thema LED-Leuchtmittel im öffentlichen Raum in Angriff nehmen. Für das Rathaus steht eine energetische Sanierung auf dem Programm. Und dann will der Bürgermeister den sogenannten "Centro-Bus" einführen, ein Verkehrsmittel per Rufsystem. "Das wäre eine tolle Verbindung zum öffentlichen Personennahverkehr."

Außerdem wünscht sich die Gemeinde, dass auch die geistliche Versorgung wieder gesichert ist. Denn derzeit steht Grömbach ohne Pfarrer da. In der Folge sieht Seithel das Thema Wahlkampf für sich "entspannt". Konkurrenz gibt es keine auf dem Wahlzettel.

Die "NEIN!"-Partei, die in Baden-Württemberg gerade serienmäßig Protest-Kandidaten auf Listen platzieren lässt, hat die Bewerbungsfristen versäumt. "Wir waren nicht traurig, dass wir sie ablehnen mussten", schmunzelt Peter Seithel. Er wünscht sich dennoch, dass am Sonntag möglichst viele Leute zur Wahl gehen. "Es wäre eine Bestätigung, dass ich die Arbeit im Sinne der Bürger gemacht habe."