IWF-Chefin Christine Lagarde Foto: dpa

Auch nach dem griechischen "Nein" ist der Internationale Währungsfonds weiter bereit, Griechenland zu unterstützen. Das sagte dessen Chefin Christine Lagarde.

Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) will das hoch verschuldete Griechenland auch nach dessen Nein beim Referendum unterstützen. „Wir beobachten die Situation genau und sind bereit, Griechenland zu unterstützen, wenn dies gewünscht ist“, teilte IWF-Chefin Christine Lagarde am Montag mit.

Den Ausgang des Referendums kommentierte sie nicht. Der IWF habe die Volksabstimmung über die Sparvorgaben der Gläubiger „zur Kenntnis genommen.“

Athen hatte vergangene Woche eine fällige Kreditrate in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro nicht pünktlich zurückgezahlt. Griechenland ist damit das erste entwickelte Land, das seine IWF-Schulden nicht fristgerecht zurückzahlt. Offiziell sprach der IWF von einem „Zahlungsrückstand“. Griechenland könne erst dann neue IWF-Gelder erhalten, wenn die Rückstände bezahlt seien, hieß es.

Griechenland verspricht neue Vorschläge

Griechenland will den Euro-Partnern bei ihrem Sondergipfel am Dienstag in Brüssel neue Vorschläge gegen die Schuldenkrise vorlegen. Ministerpräsident Alexis Tsipras versprach dies Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem Telefonat, wie ein Regierungssprecher in Berlin und Regierungskreise in Athen bestätigten.

Bei der Volksabstimmung über die Sparvorgaben der Gläubiger hatten am Sonntag 61,31 Prozent der Wähler mit „Nein“ und 38,69 Prozent mit „Ja“ votiert, wie das Innenministerium in Athen mitteilte. Regierungschef Tspiras verlangte nach diesem Ergebnis Zugeständnisse der Gläubiger. Führende EU-Politiker forderten die Regierung in Athen auf, neue Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise vorzulegen. Offen blieb zunächst, wie diese Vorschläge aussehen könnten.