Die Griechenland-Krise spitzt sich zu. Was Urlauber nun wissen müssen, verraten wir Ihnen hier. Foto: dpa-Zentralbild

Die äußerst angespannte Finanzsituation in Griechenland wirft für Urlauber viele Fragen auf: Wie komme ich an Bares, funktioniert die Kreditkarte, kann es zu Benzinengpässen kommen? Diese und weiter Fragen beantworten wir hier.

Berlin - An Griechenlands Bankautomaten geht das Geld aus. Wie kommen Urlauber jetzt noch an Bares? Funktioniert die Kreditkarte noch? Welche Alternativen gibt es sonst? Kann es zu Benzinengpässen kommen und wie verhält es sich mit dem Flug- und Schiffsverkehr? In Athen können Fahrgäste derweil in dieser Woche kostenlos mit Bussen und Bahnen fahren.

Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen für Griechenland-Urlauber.

Wie komme ich an Bargeld?

Griechen dürfen ab sofort maximal 60 Euro pro Tag an den Geldautomaten abheben. Touristen sind davon aber nicht betroffen. Sie können unbegrenzt Geld abheben, für ausländische Bankkarten gilt diese Beschränkung nicht - vorausgesetzt die Geldautomaten sind nicht leer. Das Auswärtige Amt rät deshalb deutschen Griechenland-Besuchern, ausreichend Bargeld mitzubringen.

Wie sieht es mit Kredit- und EC-Karten aus?

Laut ADAC und dem Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz sind Zahlungen mit Kreditkarten weiterhin theoretisch möglich. Es könnte allerdings sein, dass Geschäfte oder Restaurants auf Bargeld bestehen. Ähnliches gilt für EC-Karten. Unter Umständen ist es nicht mehr möglich, mit ihnen zu bezahlen. Geldtransfers: Wenn alle Stricke reißen und Urlauber wirklich dringend Geld benötigen, ist laut Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV) ein letzter Ausweg der Geldtransfer. Über mehrere Unternehmen, wie zum Beispiel Moneygram oder Western Union, kann man sich Geld nach Griechenland schicken lassen.

Das muss ich bei Reisen mit dem Auto beachten

Da Griechenland sein Rohöl importieren muss, könnte es zu Benzinengpässen kommen, sollten die Devisen ausgehen. Es ist damit zu rechnen, dass die Benzinpreise in relativ kurzer Zeit stark ansteigen, außerdem könnte es zu Hamsterkäufen kommen. Autofahrer sollten sich auf lange Schlangen vor den Zapfsäulen einstellen. Tipp: Nie mit nahezu leerem Tank fahren, und wenn möglich die Urlaubsreise ohne Mietwagen planen.

Wie verhält es sich mit Flug- oder Schiffsreisen?

Sollte die griechische Regierung die Gehälter ihrer Bediensteten nicht mehr zahlen können, drohen Streiks. Das betrifft öffentliche Bedienstete sowie Mitarbeiter in staatlichen Unternehmen - dazu gehören in Griechenland auch viele Flug- und Schiffshäfen. Inwieweit Urlauber davon betroffen sind, hängt vom Ausmaß der Streiks ab. Tipp: Urlauber, die ihre Flüge selbst buchen, sollten nicht unbedingt griechische Airlines wählen. Fliegt man zum Beispiel mit einer deutschen Fluggesellschaft, ist sichergestellt, dass die Flugzeuge, die in Deutschland betankt wurden, auch ohne Nachtanken in Griechenland wieder zurückkehren können. Dies beugt einer eventuellen Treibstoffknappheit in Griechenland vor.

Kostenlos im Großraum Athen mit Bus und Bahn unterwegs

Angesichts von Bargeld-Engpässen in Griechenland soll der Nahverkehr im Großraum Athen die gesamte Woche über kostenlos sein. Busse und U-Bahnen sollten spätestens ab Dienstag in der gesamten Region bis 7. Juli ohne Tickets genutzt werden dürfen, sagte der stellvertretende Verkehrsminister Christos Spirtzis am Montag dem Fernsehsender Mega. Der Großraum Athen ist mit etwa vier Millionen Menschen das größte Ballungszentrum des Landes. Unter anderem gehört auch der größte Hafen des Landes - Piräus - dazu. Griechenland hat etwa 11,3 Millionen Einwohner.

Fazit

Laut Sibylle Zeuch vom DRV haben die meisten Urlauber bereits im Vorfeld Hotels, Flug, Transfers und meist auch Teile der Verpflegung bezahlt. Für den Rest sollten sie vor Reisebeginn überschlagen, wie viel sie noch benötigen und diesen Betrag möglichst bar mit sich führen. Daneben sei es immer ratsam, auch EC- und Kreditkarten dabei zu haben.

Wenn Urlauber jetzt mit viel Bargeld nach Griechenland reisen, sollten sie sich laut ADAC in öffentlichen Verkehrsmitteln und an belebten Plätzen besonders vor Taschendieben in Acht nehmen. Der Ratschlag: Geld gut im Gepäck verteilen, nach der Ankunft im Hotelsafe deponieren und nur das mitnehmen, was benötigt wird.

Benutzen Urlauber ein Auto, sollten sie sich auf Benzinpreiserhöhungen und eine eventuelle Rohölknappheit einstellen. Deshalb ist es ratsam, immer genug Benzin im Tank zu haben.

Die derzeitige Situation könnte sich auch negativ auf Schiffs- und Flugreisen auswirken. Kommt es zu Streiks im öffentlichen Dienst, sollten sich die Reisenden bei ihrer Fluggesellschaft oder bei ihrem Reiseveranstalter erkundigen.

In Athen können Fahrgäste in dieser Woche kostenlos mit Bussen und Bahnen fahren.