Die Dreiecksgeschichte „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf geht für Deutschland ins Rennen um die Oscars. Foto: Senator

Das Kino-Epos „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf geht für Deutschland ins Rennen um die Oscars. Der Film handelt von Friedrich Schillers Liebe zu zwei Frauen.

Das Kino-Epos „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf geht für Deutschland ins Rennen um die Oscars. Der Film handelt von Friedrich Schillers Liebe zu zwei Frauen.

München - Es geht um eine Affäre von Friedrich Schiller mit zwei Frauen: Die Dreiecksgeschichte „Die geliebten Schwestern“ von Dominik Graf (61) geht für Deutschland ins Rennen um die Oscars. In dem Kino-Epos habe Regisseur Graf mit persönlicher Handschrift eine bewegende Liebesbeziehung einfühlsam inszeniert, begründete die Jury von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, am Mittwochabend in München die Entscheidung. Graf, der der Lebensgefährte der deutschen Oscar-Preisträgerin Caroline Link („Nirgendwo in Afrika“) ist, reagierte begeistert: „Großartig! Ich freue mich sehr! Schiller goes to Hollywood!“

Die nächste Hürde für den Kostümfilm ist nun die offizielle Nominierung. Am 15. Januar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles bekannt, welche fünf Filme in die Endauswahl für den besten nicht-englischsprachigen Film kommen. Die Oscar-Verleihung ist am 22. Februar.

Produzentin Uschi Reich dankte der Jury

Produzentin Uschi Reich dankte der Jury: „Ich bin überglücklich, das der Film jetzt auf so einem tollen Weg ist“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. In den USA werde der Film am 24. Dezember ins Kino kommen. „Jetzt müssen wir uns alle zusammen Mühe geben und schauen, dass der Film bekannt wird.“ Das auf wahren Begebenheiten beruhende Kino-Epos schildert die gefährliche Liebschaft des Dichters Friedrich Schiller mit zwei Frauen und läuft seit Ende Juli in deutschen Kinos.

Bei der Berlinale ging „Die geliebten Schwestern“ leer aus. Einige Kritiker hatten im Februar unter anderem die Länge von fast drei Stunden bemängelt. Im Kino lief er dann am 31. Juli in einer 139-Minuten-Fassung an. Andere dagegen lobten euphorisch, Graf habe die prächtig ausgestattete Geschichte poetisch und kunstvoll in Szene gesetzt.

Während sich Graf über seinen Erfolg freuen kann, gehen 16 Filmemacher leer aus, die ebenfalls ihre Werke eingereicht hatten. Viele dieser Filme hatten traditionell historische Bezüge, so etwa „Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht“ von Edgar Reitz über zwei Bauernjungen im 19. Jahrhundert, die davon träumen, nach Brasilien auszuwandern. Reitz hatte dafür beim Deutschen Filmpreis im Mai die Goldene Lola erhalten.