Zum Abschied wird wohl die ein oder andere Träne fließen: Jürgen Klopp wird Borussia Dortmund zum Sommer verlassen. Das überraschte auch einige seiner früheren Weggefährten aus dem Kreis Freudenstadt. Foto: dpa

Frühere Weggefährten des Fußballstrainers aus der Region zeigen Verständnis für Entscheidung.
 

Kreis Freudenstadt/Dortmund - Die Nachricht ist am Mittwoch mancherorts wie eine Bombe eingeschlagen: Fußballbundesligatrainer Jürgen Klopp wird seinen derzeitigen Verein Borussia Dortmund im Sommer verlassen. Der Verein löst somit auf Bitten Klopps den bis 2018 gültigen Vertrag vorzeitig auf. Während Klopp von einer "absolut richtigen Entscheidung" spricht, gibt es zu dieser unerwarteten Wendung in der Karriere des 47-Jährigen auch Stimmen aus dem Kreis Freudenstadt, der alten Heimat des Fußballtrainers.

So meinte Ulrich Rath, früherer Jugendtrainer und Ehrenvorsitzender seines Heimatverein SV Glatten: "Die Nachricht aus Dortmund kommt zu diesem Zeitpunkt schon etwas überraschend, aber wenn man die letzten Tage genau verfolgte, hat sich dieser Schritt schon angedeutet. Klar ist, dass die Mannschaft derzeit nicht mehr die Qualität der Meisterjahre besitzt. Für mich ist mit dem Weggang von Mario Götze und Robert Lewandowski ein Bruch ins Gefüge gekommen, der schon in der letzten Saison spürbar war. Deshalb ist das Ende der Trainertätigkeit von Jürgen doch fast so etwas wie ein logischer Schritt. Er wird sich jetzt aber auf keinen Fall auf eine Bundesliga-Tribüne setzen, um dort darauf zu hoffen dass ein Platz auf einer Trainerbank frei wird. Das ist absolut nicht seine Art. Ich könnte mir vorstellen, dass er in Richtung England tendiert, denn die Premier League hat ihn schon immer gereizt."

Harald Schumacher, der 2001 zusammen mit Jürgen Klopp die Fußballschule Freudenstadt gründete, sagte zu Klopps Entscheidung:

"Sieben Jahre in einem Bundesligaverein sind gerade bei dem heutigen medialen Umfeld eine lange Zeit, nach der sich auch Abnutzungserscheinungen durchaus einstellen können. Nicht jeder kann dabei, wie das Ottmar Hitzfeld beispielsweise gelungen ist, auf dem Höhepunkt seines Schaffens abtreten. Insgesamt war es für Jürgen bei Borussia Dortmund aber eine sehr erfolgreiche Zeit, auch wenn sich derzeit viele Baustellen im Team auftun. Das geht von der Torwartposition bis zum Sturm, und vielleicht wolte er sich diesen radikalen Umbruch nicht mehr antun. Als Nachfolger kommt Thomas Tuchel aus meiner Sicht durchaus in Frage, das könnte ich mir vom Typ her schon vorstellen."