Kommunales: Bedarfsanalyse mit Handlungsempfehlungen der Bruderhaus-Diakonie vorgestellt

Von Uwe Ade

Glatten. "Gemeinsam älter werden in Glatten", eine Bedarfsanalyse mit Handlungsempfehlungen der Bruderhaus-Diakonie, wurde dem Gemeinderat Glatten vorgestellt. Schon seit längerer Zeit befasst sich die Gemeinde Glatten mit Blick auf die demografische Entwicklung mit altersgerechten Wohnformen.

Dieser Punkt wird auch im Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 angesprochen. Dort heißt es: "Die Wohnangebote für Senioren werden durch generationenübergreifende und betreute Wohnformen ausgebaut."

In den kommenden Jahren ist in Glatten laut Gemeindeentwicklungskonzept eine Zunahme der Zahl der Senioren um bis zu einem Drittel und bei der Zahl der Hochbetagten sogar eine Vervierfachung zu erwarten.

Schon im Januar befasste sich der Gemeinderat mit Wohnformen und Pflegemöglichkeiten für ältere Menschen in Glatten. Dabei stellte Barbara Steiner, Leiterin des Geschäftsfelds Altenhilfe bei der Bruderhaus-Diakonie, verschiedene Konzepte vor und zeigte Möglichkeiten auf, wie generationenübergreifende und betreute Wohnformen aussehen könnten. Der Gemeinderat beauftragte die Bruderhaus-Diakonie, eine Bedarfsanalyse für Glatten zu erstellen und gemeinsam mit der Bevölkerung nach umsetz- und finanzierbaren Lösungen zu suchen. Barbara Steiner stellte die Studie dem Gemeinderat nun vor.

Vorausgegangen war im Sommer eine Tagesfahrt mit Interessierten. Dabei wurden zwei altersgerechte Wohnprojekte besichtigt – das Seniorenzentrum der Bruderhaus-Diakonie in Alpirsbach und das Projekt der Bürgergemeinschaft in Eichstetten/Kaiserstuhl. Dabei zielte der Tenor der Teilnehmer in Richtung bürgerschaftliches Engagement. Die Fahrt war Teil des zum Thema eingeleiteten Bürgerbeteiligungsverfahrens.

Das Gutachten legt dar, dass nach Ansicht der BruderhausDiakonie für Glatten eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung nur unter Einbeziehung aller verfügbaren ehrenamtlichen Kräfte und unter enger Einbeziehung der Diakoniestation in die gesamte Anlage möglich ist.

Einrichtung für bis zu 35 Personen angedacht

Die optimale Lösung wäre ein Bau, der auf drei Geschossen eine Wohnpflegegruppe mit zwölf Zimmern und je nach Aufteilung betreute und barrierefreie Wohnungen mit Gemeinschaftsraum und Küche vorsieht. In der Einrichtung könnten etwa 34 bis 35 Personen, davon zwölf im Pflegebereich, untergebracht werden. Für die Betreuung und Verwaltung muss man sich laut Gutachten Gedanken über die Anstellung eines "Quartiermanagers" machen, der auch die Organisation und Koordination der Pflegeeinrichtung übernimmt. Laut Barbara Steiner kann sich die Bruderhaus-Diakonie eine Trägerschaft dieser Einrichtung in Glatten nicht vorstellen.

Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer meinte, dass man mit dem Gutachten ein Gerüst für weitere Überlegungen in der Hand habe. Nun entscheide der Gemeinderat über die weitere Vorgehensweise. Auf jeden Fall sei der in die Wege geleitete Prozess spannend und die Bevölkerung bringe sich konstruktiv mit ein.