Eindrücke vor Ort sammelten die Ortschafts- und Gemeinderäte bei ihrer Klausurtagung. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Klausurtagung führt in die Ortsteile / Schwerpunktthemen für die Zukunft der Gesamtgemeinde besprochen

Von Uwe Ade

Glatten. Daten, Fakten und Eindrücke vor Ort sammelten die Ortschafts- und Gemeinderäte von Glatten, Böffingen und Neuneck bei einer Klausurtagung. Dabei informierte Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer die Räte auch über das Gemeindeentwicklungskonzept 2025.

Schulen, Kindergarten, Straßen, Wege, Feldwege und Gebäude standen auf dem Besichtigungsplan der Räte, die in allen drei Orrtsteilen unterwegs waren. Vor allem der Besuch von Neuneck war für die Gruppe Pflicht, denn der Ort wurde dieses Jahr ins Landessanierungsprogramm aufgenommen, und dort wird sich auf kommunaler und privater Ebene in den nächsten Jahren wohl einiges verändern.

Auftakt der Klausturtagung war der Besuch beim Schulzentrum Glatten. Dort informierten die Schulleiterinnen der Grundschule, Heidi Strobelt, der Brüder-Grimm-Schule des Landkreises, Esther Lang, sowie Konrektorin Nadja Wider die Räte. Als "kleines Schmankerl", so Bürgermeister Pfeifer, wurde auch der Atomschutzbunker der Gemeinde in den Kellerräumen der Schule gezeigt.

In der in den vergangenen Jahren sanierten Glatttalhalle informierte Pfeifer über die dort noch anstehenden Arbeiten. Vorgesehen ist eine Optimierung der Funktionsräume der Halle. Außerdem ist eine Erweiterung der Gerätschaften nötig, und ein Lagerraum für Tische und Stühle der Halle fehlt. Bei der Besichtigung von Straßen, Wegen und Feldwegen stieß zur fachgerechten Information Diplom-Ingenieur Rainer Autenrieth vom Gemeindeverwaltungsverband Dornstetten zur Gruppe. Im Gemeindeentwicklungskonzept, das Leitfaden für Verwaltung und Gemeinderat ist, sind die künftigen Schwerpunkte der Gemeindeentwicklung Glattens aufgelistet. Im Mittelpunkt stehen Themen, die eng mit dem demographischen Wandel und dem Wunsch nach einer Stärkung der Gesamtgemeinde verbunden sind. So wurde zur Erhaltung des Schulangebots der Vertrag mit der Brüder-Grimm-Schule und dem Landkreis bis 2022 verlängert. Auch die angestrebte Kooperation der Grundschule mit den Vereinen wird ausgebaut.

Als Daueraufgabe bezeichnete Pfeifer den Ausbau von Angeboten in der offenen Jugendarbeit durch Zuschüsse der Gemeinde für die Jugendarbeit der Vereine. Ein ebenfalls wichtiger Punkt im Entwicklungskonzept Glattens ist der Ausbau von Wohnangeboten für Senioren durch generationenübergreifende und betreute Wohnformen. Laut Pfeifer sind geeignete Gemeindeflächen zum Beispiel durch den Kauf des Anwesens Hinger vorhanden, Verhandlungen mit einem Investor werden auch schon geführt. Auch die 1250-Jahr-Feier der Gemeinde im Jahr 2017 war Thema: Das Jubiläumsfest wird laut Beschluss des Festausschusses vom 23. bis 25. Juni gefeiert.

Das angestrebte Pilotprojekt einer Nahwärmeversorgung in Böffingen und in Neuneck scheiterte laut Pfeifer an der nötigen Wirtschaftlichkeit.

Während eine flächendeckende Einrichtung von Tempo-30-Zonen in allen Wohngebieten Glattens erfolgt, wurde eine Geschwindigkeitsreduzierung beim Naturerleb-nisbad laut Pfeifer abgelehnt. Nicht durchsetzbar ist auch das angestrebte Lastwagen-Fahrverbot in der Dietersweiler Straße. Die geplante Umgehung ist laut Bürgermeister nicht im Verkehrswegeplan des Landes berücksichtigt.

Ein weiteres Ziel im Maßnahmenkatalog der Gemeinde Glatten ist der Ausbau des Rad- und Gehwegnetzes. Angestrebt werden ein durchgängiger Glatttalradweg als Verbindung zwischen den Hauptradrouten und ein Rad- und Fußweg zwischen Neuneck und Böffingen. Darüber soll der Ortschaftsrat im nächsten Jahr beraten. Bei der Einrichtung eines Themenpfads rund um Glatten sind die Verantwortlichen laut Pfeifer noch in der Ideenfindungsphase.