Die Innensanierung des Kindergartens befürwortete der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Am Sonntag stellt sich die Einrichtung beim Tag der offenen Tür der Bevölkerung vor. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Im "Himmelszelt" geht’s innen weiter

Von Uwe Ade

Glatten. In Glatten tut sich derzeit viel für Kinder. Der Außenbereich der evangelischen Kindertagesstätte "Himmelszelt" ist nach den umfangreichen Bauarbeiten noch gar nicht fertig, schon stehen die nächsten im Raum.

Der Gemeinderat erachtete in seiner jüngsten Sitzung die von Pfarrer Johannes Götschke vorgestellte Innensanierung des Bestandsgebäudes als wichtig. Das Gremium stimmte dem Antrag der Kirchengemeinde zu, wonach die politische Gemeinde 85 Prozent der Kosten der mit knapp 150 000 Euro veranschlagten Maßnahme übernehmen soll. Der Zeitrahmen steht noch nicht fest.

Nach dem Anbau für eine U3-Gruppe, dem Umbau und der Teilsanierung des Gebäudes, das am morgigen Sonntag offiziell eingeweiht und beim Tag der offenen Tür der Bevölkerung vorgestellt wird, sollen auch die restlichen Räume des viergruppigen Kindergartens erneuert werden. Geplant sind die Sanierung der WC-Anlage und zweier Gruppenräume. Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer fand es wichtig, dass "die Sache ganzheitlich abgeschlossen wird".

Laut Pfarrer Johannes Götschke befinden sich in den vier Kindergartengruppen derzeit 73 Kinder von drei bis sechs Jahren. Für die neue Kinderkrippe liegen noch keine Anmeldungen vor. Götschke hofft, dass der Tag der offenen Tür am Sonntag das Interesse steigert. "Wir wollen unser Kind selbst erziehen", führten junge Paare ihm gegenüber oft als Argument an, warum sie die Plätze für unter Dreijährige nicht belegen wollen. Dennoch hoffe er, dieses Jahr mit der Krippe in Betrieb gehen zu können.

Zur Sanierung führte Götschke als erste Priorität die WCs und den Gruppenraum der Kleingruppe 3 an. Bei den sanitären Anlagen sei man mit sechs WCs für 73 Kinder an der Grenze – nach gesetzlichen Vorgaben wären für einen viergruppigen Kindergarten acht nötig. Deshalb sollte mindestens um eine Toilette aufgestockt werden, so der Pfarrer. Neue Böden, neue Decken und – durch die Deckendämmung – auch eine energetische Verbesserung sind in den Gruppenräumen 1 und 2 angedacht. Laut Götschke haben Väter Bereitschaft signalisiert, sich bei der Sanierung einzubringen. Durch Eigenleistung könnte die Bausumme um zirka 10 000 Euro verringert werden, erklärte der Pfarrer. "Der Sanierungsbedarf besteht absolut", sagte Gemeinderat Ulrich Rath, wenn man nach dem jetzt abgeschlossen Umbau Alt und Neu im Gegensatz sehe. Werner Reich verstand nicht, weshalb nicht alles in einem Zug saniert worden ist: Die aktuelle Baumaßnahme sei noch nicht abgeschlossen, da komme schon die nächste. Die Räume seien in Betrieb gewesen, erläuterte Bürgermeister Pfeifer, man habe nicht den gesamten Kindergarten auslagern können. "Das wäre schlichtweg unmöglich gewesen, wo hätten wir die Kinder hingetan?", bestätigte Gemeinderat Friedrich Weigold.

Zur Kinderkrippe fragte Waltraud Günther, ob dort Plätze auch flexibel, also nur teilweise angeboten werden könnten. Dies sei in der "Schmalz Kinderwelt" möglich, aber nicht im Regelkindergarten, erwiderte Bürgermeister Pfeifer. In der U3-Gruppe gehe es auch darum, dass zwischen Erzieherin und Kind eine mütterliche Beziehung aufgebaut werde, erklärte der Pfarrer. Für die Kinder und vor allem zu deren Wohl solle eine familienähnliche Struktur entstehen.