Im laufenden Landessanierungsprogramm "Ortskern Neuneck" hat die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren die drei Straßenzüge Wittendorfer Straße, Rinkwasen und Schlossgraben saniert. Als nächstes soll die Neugestaltung der Ortsmitte (Bild) mit einem Dorfplatz beim alten Rathaus angegangen werden. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Neugestaltung: Gemeinde startet Wettbewerbsverfahren für Dorfplatz / Erste Ideen liegen bereits vor

Die Ortsmitte in Neuneck wird neu gestaltet. Der Glattener Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung der Empfehlung des Neunecker Ortschaftsrats angeschlossen, ein Wettbewerbsverfahren für einen Dorfplatz zu starten.

Glatten-Neuneck. Der Freiburger Architekt Thomas Thiele ist von der Gemeinde bereits für Neuneck als Sanierungsträger eingesetzt und stellte dem Gemeinderat den Ablauf des Wettbewerbsverfahrens "Neugestaltung Dorfplatz" vor. Einen solchen Wettbewerb erachtet Thiele durch die Vielfalt der Planungsansätze als beste Lösung.

Bisher gibt es in Neuneck keinen richtigen Dorfplatz. Seit Jahrzehnten, so die Gemeindeverwaltung, wünsche sich die Bevölkerung, die Flächen vor dem alten Rathaus Neuneck zu erwerben, um dort einen Dorfplatz zu verwirklichen. Im laufenden Verfahren des Landessanierungsprogramms "Ortskern Neuneck" hat die Gemeinde nun Flächen beim alten Rathaus gekauft, sodass der Wunsch der Bürger verwirklicht werden kann.

Hinsichtlich der Transparenz könne das Wettbewerbsverfahren in jeder Phase mit der Bürgerbeteiligung verknüpft werden, hieß es. Die Bürger mitzunehmen, ist dem Architekten und auch Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer wichtig – etwa schon im Vorfeld bei der Formulierung der Aufgabenstellung, später im Preisgericht und auch nach der Preisgerichtssitzung.

Bevor es also zur Auslobung mit Vorgaben geht, sind die Neunecker gefragt. Sie können und sollen sich mit Ideen und Vorschlägen einbringen. Unter anderem soll es einen Bürgerworkshop zur Gestaltung der Ortsmitte geben. Dabei entwickelte Ideen sollen in die Auslobung einfließen. Ebenso sollen die Bürger im weiteren Verfahren ins Preisgericht eingebunden werden.

Thiele erläuterte, dass ein solches Wettbewerbsverfahren in der Regel vier bis sechs Monate dauert. Das Preisgericht soll zwölf bis dreizehn Personen umfassen. Die Kosten des Wettbewerbs sind im Zuge des Sanierungsverfahrens zu 100 Prozent zuwendungsfähig. Der Gemeindeanteil liegt bei 40 Prozent. Der voraussichtliche Gesamtwert der Umgestaltung ist mit netto 209 000 Euro beziffert. Als nächster Schritt steht die Vorbereitung der Bürgerbeteiligung an. Die Umsetzung des Projekts soll 2019 beginnen.

E-Bike-Ladestationen und freies WLAN

Neunecks Ortsvorsteher Frank Eisen berichtete, dass sich der Ortschaftsrat sehr für das jetzt vom Gemeinderat beschlossene Wettbewerbsverfahren ausspreche. Es biete gute Möglichkeiten, die Bürger einzubeziehen. Der Bürgerworkshop solle im Januar stattfinden. Mit den dort erarbeiteten Vorlagen werde man mit der Auslobung an die Architekten herantreten.

Erste Ideen hat der Ortsvorsteher bereits aufgenommen. Als er Jugendliche auf den künftigen Dorfplatz angesprochen habe, habe der Tenor ganz klar "freies WLAN auf dem Platz" gelautet. Zudem seien in Bezug auf den nach Neuneck führenden Glatttalradweg Ladestationen für E-Bikes angesprochen worden.

"Es geht auch darum, hier eine Wiederbelebung zu finden", fasste Bürgermeister Pfeifer zusammen und freute sich über den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss: "Prima, das ist ein schönes Signal für unseren Ortsteil Neuneck."