Firma Schmalz weiter auf Wachstumskurs / Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und sozialem Engagement

Von Regina Schwenk

Glatten. Was gibt es Neues bei Schmalz? So einiges. Etwa den weltweit ersten Vakuum- und Druckluftschalter mit drahtloser NFC-Übertragungstechnologie. Oder das eben fertig gestellte Kommunikationscenter.

Rund 6,3 Millionen Euro hat das Glattener Familienunternehmen in den gut 2200 Quadratmeter großen Anbau investiert. Dort finden der Empfangsbereich, mehrere Besprechungsräume sowie das betriebseigene Restaurant Platz. Das Raumangebot ist großzügig, die Formensprache klar, die eingesetzten Materialien sind wertig. Nicht unbedingt ein Muss, schon gar nicht für ein schwäbisches Unternehmen, wie Kurt Schmalz, einer der beiden Geschäftsführenden Gesellschafter, bei den Schmalz-Pressetagen scherzhaft in die Runde warf.

Ein "Muss"? Sicher nicht. Aber ein "Kann", das nicht zuletzt das Selbstverständnis des Weltmarktführers in Sachen Vakuumtechnologie widerspiegelt. Mit dem neuen Kommunikationscenter "sind wir ein Stück sehenswerter geworden", resümierte Kurt Schmalz. "Es entspricht dem, was wir darstellen wollen. Es entspricht unserer Position am Markt."

Der Schlüssel zum Erfolg? Für das Familienunternehmen ist das eine gesunde Mischung aus Innovation und Internationalisierung. Mit 17 Gesellschaften und Vertriebspartnern in 50 Ländern ist Schmalz rund um den Globus präsent. Produziert wird maßgeblich am Firmenstammsitz in Glatten, weitere Produktionsstandorte betreibt das Unternehmen in China, Indien und den USA. Rund 900 Mitarbeiter stehen bei der Schmalz Group in Lohn und Brot, davon sind allein 65 im Bereich Forschung und Entwicklung tätig. In den fließen stolze 8,5 Prozent des Jahresumsatzes. Und der wiederum betrug im vergangenen Jahr rund 110 Millionen Euro. Nach wie vor ist Deutschland der Hauptabsatzmarkt des Mittelständlers. Hierzulande generiert das Unternehmen 47 Prozent seines Umsatzes, weitere 27 Prozent kommen aus dem europäischen Ausland. Nichtsdestotrotz hat man den asiatischen Markt von Glatten aus fest im Blick, bietet der doch interessante Wachstumsperspektiven.

Denn die dortigen Smartphone- und Tablet-Fertigungen brauchen maßgeschneiderte Lösungen zur Verarbeitung des für die Touchscreens benötigten Dünnglases. "Da geht es um bruchsichere, schnelle und abdruckfreie Handhabung", so Kurt Schmalz.

Sehr spezielle Fragen, die das Unternehmen passgenau beantworten will. Schmalz ist nach wie vor auf Wachstumskurs, strebt in diesem Jahr einen Umsatz von 125 Millionen Euro an. Die Eigenkapitalquote wird bewusst hochgehalten, sie liegt bei 60 Prozent. "Wir sind ein eigenständiges Familienunternehmen und wollen das auch bleiben", so der Geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Schmalz. Der Dreiklang von Ökonomie, Ökologie und sozialem Engagement soll dabei keinesfalls ins Hintertreffen geraten: "Wir wollen den Beweis antreten, dass das Kümmern um soziale Belange und Ökologie ein Unternehmen nicht zwangsweise in den Ruin treibt", strich Wolfgang Schmalz heraus. Dafür lässt sich das Unternehmen einiges einfallen: 15 Prozent des Gewinns wird an die Mitarbeiter ausgeschüttet, es gibt ein flexibles Arbeitszeitmodell und eine betriebseigene Kinderbetreuung. In Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit wurde Schmalz gleich mehrfach ausgezeichnet: Zuletzt mit dem "GBE Factory Award" der EU. Den gab es für das Energiekonzept des neuen Kommunikationscenters.