Gehörnt und zottelig: Heidschnucken. Foto: Michel

Sieben gehörnte Schafe sind in Glatten entlaufen. Versuche sie einzufangen, sind bislang gescheitert.

Glatten - Sieben Heidschnucken sind in Glatten entlaufen. Versuche sie einzufangen, sind bislang gescheitert. Der Aufenthaltsort der meisten Tiere ist zwar in etwa bekannt, sie bewegen sich aber in einem Radius von einem Kilometer. Zwei der langhaarigen, gehörnten Schafe waren bereits am 21. Mai entlaufen, nachdem sie zur Pflege zu Schafhaltern nach Glatten gebracht worden waren. Die anderen fünf sind erst Mitte Juni ausgebüxt. Die Heidschnucken seien sprunggewaltig und könnten mit ihrer Kraft und ihren Hörnern einen Weg durch den Zaun gefunden haben, vermutet Winfried Kuhnert, der rechtliche Betreuer des Halters.

Bis zum 20. Mai waren die Tiere zur Landschaftspflege auf einer Weide in Freudenstadt. Der Halter konnte die Tiere allerdings nicht mehr versorgen und pflegen. Kuhnert bekam deshalb vom Veterinäramt die Anweisung, für die Pflege der Tiere zu sorgen. Sie mussten unter anderem geschoren und entwurmt werden, außerdem sollten die Klauen geschnitten und Ohrmarken angebracht werden.

Bereits kurz nach dem Transport nach Glatten überwanden die ersten beiden Heidschnucken den Zaun unbemerkt. In der Zeit um den 20. Juni wurden Teile des Zauns zerstört, wodurch die anderen fünf Schafe entkommen konnten. Ob die Tiere den Zaun selbst beschädigt haben oder es eine Einwirkung Dritter gab, ist unklar.

Die Tiere seien nicht zutraulich, weshalb man sie nicht direkt erreichen könne, erklärt Kuhnert. Sie seien aber genügsam und widerstandsfähig und hätten alles, was sie zum Überleben brauchen. Die Heidschnucken seien immer in Gruppen unterwegs und trennten sich nicht. Die Zweiergruppe ist momentan unauffindbar. Die anderen Heidschnucken einzufangen, sei kostspielig und deshalb schwer zu realisieren, sagt Kuhnert. Ziel sei es aber, die Tiere, wenn möglich, lebend einfangen. Aktuell befänden sie sich im Bereich des Hardt-ecks in Glatten. Wer den Tiere begegnet, solle sich ruhig verhalten, um sie nicht zu verscheuchen, rät Kuhnert.

Wer Hinweise zum Verbleib der Heidschnucken geben kann oder auf mögliche Kadaver gestoßen ist, kann sich beim Betreuungsbüro Kuhnert, Telefon 07441/95 15 75, oder an den Polizeiposten Dornstetten, Telefon 07443/ 964 26 60, wenden.