Katharina Schmelzle, Vorsitzende des Kreislandfrauenverbands Freudenstadt, dankte Pfarrerin Marlene Trick (links) für ihren Vortrag. Foto: Landfrauenverband Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Geschichte von Margarete Steiff

Kreis Freudenstadt. Katharina Schmelzle vom Kreislandfrauenverband hatte Pfarrerin Marlene Trick zu einem Vortrag über das Leben von Margarete Steiff nach Glatten eingeladen.

Die im Jahr 1847 in Giengen an der Brenz als gesundes Kind geborgene Margarete Steiff erkrankte im Kleinkindalter an Kinderlähmung. Die Folge waren gelähmte Beine und ein schwacher rechter Arm. Weder Besuche bei Ärzten noch eine Kur konnten ihren Gesundheitszustand verbessern.

Trotz dieser Behinderung entwickelte sich Margarete Steiff zu einer fröhlichen, geselligen und durchsetzungsfähigen Person, die trotz ihrer Behinderung eine Nähschule besuchte und zusammen mit einer ihrer Schwestern eine Schneiderwerkstatt eröffnete. Zunächst nähten die Schwestern Kleidungsstücke. Als Margarete Steiff jedoch, angeregt durch eine Modezeitung, einen Filzelefanten für Kinder als Weihnachtsgeschenk fertigte, da verlagerte sich der Schwerpunkt ihrer Werkstatt.

Nicht nur in Giengen verkaufte sich Steiffs Elefant gut, auch auf Weihnachtsmärkten stieg die Nachfrage in wenigen Jahren stark an. Ein Neffe veranlasste Margarete Steiff, einen Bären aus Mohair-Plüsch mit beweglichen Armen und Beinen herzustellen. Auf der Spielwarenmesse in Leipzig wurde dieser Bär vorgestellt und begeisterte einen amerikanischen Spielwarenhändler so sehr, dass er gleich 3000 Stück bestellte und damit den Siegeszug des Teddybären auslöste.

Damals wie heute heben sich die Steiff-Tiere aus Giengen durch einen Knopf im Ohr von Konkurrenten ab. Pfarrerin Marlene Trick ergänzte ihren Vortrag mit zahlreichen Bildern und stellte einfühlsam das Schicksal dieser faszinierenden Unternehmerin dar, die gelernt hatte, ihr Leben so zu nehmen wie es ist, Grenzen zu akzeptieren und mit viel Mut ihren Weg zu gehen.