Innovative Technik bei Schmalz sorgt für gespannte Blicke: Geschäftsführer Kurt Schmalz (vorne links) weiht Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut in Unternehmensabläufe ein, neben der Ministerin links Geschäftsführer Albrecht Beutel, rechts Geschäftsführer Wolfgang Schmalz Fotos: Steffens Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut informiert sich bei der Firma Schmalz in Glatten

Hoher Besuch für die Firma Schmalz: Das romantisch neben Pferdekoppeln gelegene, weltweit operierende Innovationsunternehmen war Nicole Hoffmeister-Kraut auf ihrer Sommerreise durch Baden-Württemberg einen Abstecher wert.

Glatten. Besonderes Augenmerk legte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut dabei auf Ansätze, die "den Südwesten Deutschlands zum weltweiten Technologieführer bei intelligenten, ressourcensparenden und klimaschonenden Technologien" machen. Hier konnte sie im Hause Schmalz reichlich fündig werden.

Was Johannes Schmalz im Jahr 1910 mit Rasierklingen der Marke Glattis begann und Artur Schmalz seit 1948 im Leicht-Fahrzeugbau fortführte, ist heute unter der Geschäftsführung von Kurt Schmalz, seinem Bruder Wolfgang und neuerdings Andreas Beutel nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter von Vakuum-Technologie in der Automatisierungs-, Handhabungs- und Aufspanntechnik. "Kreative Unruhe" nannte Kurt Schmalz seinen Geschäftsstil und betonte: "Dynamik ist unsere Leidenschaft." Und tatsächlich ist Innovation das wichtigste Kapital des Unternehmens. Mit Vakuum-Greifsystemen treibt es die Automatisierung in Industriebetrieben und Logistikzentren voran: Schmalz mache schwere Arbeit leicht, auch im Zeitalter von "Industrie 4.0" mit Komponenten für die intelligente Fabrik – sehend, fühlend, mitteilend, so Kurt Schmalz. Neuester Arbeitszweig seien innovative Lösungen für Energie-Speichersysteme. "Wir sind wild entschlossen, das zum Erfolg zu führen." An erneuerbarer Energie erzeugt das Unternehmen heute schon mehr, als es selbst verbraucht.

Aufmerksam verfolgte die Ministerin die Präsentation und erklärte: "Ich möchte hier etwas bewegen im Rahmen der landespolitischen Möglichkeiten."

In nur 30 Jahren hat der Glattener Vakuum-Spezialist von einigen wenigen auf über 1000 Mitarbeiter expandiert und arbeitet gemeinsam mit anderen führenden Unternehmen der Region an der Schaffung eines Hochschul-Campus im Nordschwarzwald. Dafür wünscht sich Kurt S chmalz von der Ministerin Unterstützung – nachdem es von der alten Landesregierung einen Korb gegeben habe. In Bayern sei man in dieser Hinsicht erheblich weiter. In Sachen beruflicher Nachwuchs gibt es zudem noch ein weiteres Gebiet, auf dem die Firma Schmalz sich engagiert: eine Ausbildungsinitiative für Jugendliche mit Förderbedarf.

Damit sein Standort attraktiv für Spezialisten und ihre Familien wird, genüge nicht das "schönste Tal des Schwarzwalds". Glasfasernetze, bessere Straßenverbindungen und ein attraktiver ÖPNV vor allem Richtung Horb und Alpirsbach sind nach Ansicht des Unternehmers erste nötige Schritte für mehr Urbanität vor Ort.

Demgegenüber verwies Glattens Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer darauf, dass in seinem Gemeindegebiet 95 Prozent der Haushalte bereits Internet mit 100 Mbit/s zur Verfügung hätten. Damit stehe Glatten allerdings in der Umgebung noch allein.

"Es ist erkannt und adressiert – ich schau’ mir das mal näher an", versprach die Ministerin – und begann damit bei einem informativen Rundgang durch die Produktionshallen.