Jeremias Götschke mit Frau Melanie, Brigitte Götschke, Johannes Götschke, Susanne Götschke sowie Hanna Götschke mit Partner Jörg Karle (von links) Foto: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Johannes Götschke geht nach 13 Jahren in Glatten / Nach Studiensemester zu neuer Pfarrstelle in Rötenberg

Glatten. Nach 13-jährigem Dienst in der Gesamtkirchengemeinde Glatten nimmt Pfarrer Johannes Götschke eine Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Rötenberg (Aichhalden) im Dekanat Sulz am Neckar an. Vorher aber geht er noch für vier Monate nach Greifswald.

Denn bevor Götschke seinen Pfarrdienst an seiner neuen Wirkungsstätte antritt, absolviert er im Sommersemester an der Universität Greifswald bei Michael Herbst ein Studiensemester. Der Abschied fällt schwer, sowohl für Pfarrer Johannes Götschke mit Ehefrau Brigitte als auch für die Kirchengemeinde Glatten. Hat der scheidende Pfarrer doch seinen Dienst engagiert und mit großer Hingabe und Überzeugung verrichtet, wie die Kirchengemeinde mitteilt. Zudem brachte sich Familie Götschke im Dorfleben ein – über Konfessionen und Generationen hinweg. Da die württembergische Landeskirche jedoch von allen Pfarren nach zehn Jahren erwartet, dass sie ihre Pfarrstelle wechseln, kam die Entscheidung für eine neue Gemeinde nicht überraschend.

Johannes Götschke wuchs in Liebenzell auf. Während seines Zivildienstes in einem Krankenhaus reifte bei ihm der Entschluss, Pfarrer zu werden. Während seines Theologie-Studiums in Tübingen engagierte er sich unter anderem im Albrecht-Bengel-Haus. Seine spätere Frau Brigitte lernte er in dieser Zeit kennen – beim Skifahren. In Dornstetten absolvierte der junge Theologe sein Vikariat, bevor er als Pfarrer zur Anstellung nach Rutesheim versetzt wurde. Die erste selbstständige Pfarrstelle war in Schwarzenberg-Bieselsberg, bevor die Pfarrfamilie im Jahr 2002 nach Glatten kam.

"Dies war die schönste Zeit meines Lebens" fasst Pfarrer Götschke seine Zeit in Glatten zusammen. "Wir haben hier viel Gastfreundschaft und Wertschätzung erfahren", bilanziert er, und sagt: "Unsere Familie war hier zuhause." Zur Familie gehört Sohn Jeremias und Schwiegertochter Melanie, die beide Ende des Jahres ihr Arztexamen ablegen, Tochter Hanna, die als Theologiestudentin im Tübinger Bengelhaus wohnt, und Tochter Susanne, die in Marburg Pharmazie studiert. Wie der scheidende Pfarrer berichtet, kann er auf viele positive Erlebnisse während seiner Zeit in Glatten zurückblicken. So wurden viele Mitarbeiterfeste gefeiert, und das Ehepaar Götschke organisierte Skifreizeiten im Engadin. Wertgeschätzt wurde und wird in der Glattener Gesamtkirchengemeinde, die neben Glatten auch die Kirchenbezirke Böffingen und Neuneck umfasst, die freundliche, zurückhaltende und trotzdem bei Bedarf auch zupackende Art der gesamten Pfarrfamilie. Stets standen die Türen im Pfarrhaus für jedermann offen. So war Gastfreundschaft für Familie Götschke nicht nur eine Floskel, sondern gelebte Überzeugung.

Hanna Götschke leitete den von ihr gegründeten Lobpreischor und übernahm, wenn Not am Mann war, als angehende Theologin einen Gottesdienst. Als Pfarrfrau im ursprünglichen Sinne, die selbst die Bibelschule absolvierte, stellte sich Brigitte Götschke voller Überzeugung hinter den Dienstauftrag ihres Mannes und wirkte unermüdlich im Hintergrund, besuchte und begleitete Kranke und Alte der Gemeinde und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Verabschiedet wird Pfarrer Götschke am Ostersonntag ab 10 Uhr bei einem feierlichen Gottesdienst. Dazu und zum anschließenden Ständerling im Gemeindehaus lädt die Kirchengemeinde Glatten ein.