Baggerbiss in Neuneck (von links): stellvertretender Ortsvorsteher Frank Eisen, Sonja Steeb von der gleichnamigen Baufirma, Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer, Baggerführer Reini Meister und Tobias Rau vom Ingenieurbüro Kirn aus Aach Foto: Gemeindeverwaltung Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortskernsanierung in Neuneck gestartet / Bauwerk wird länger und breiter als bisher / Fertigstellung im September

Glatten-Neuneck. Mit dem Baggerbiss zum Neubau der Brücke in Neuneck ist der Startschuss für die Ortskernsanierung in dem Glattener Ortsteil gefallen. Die Gemeinde Glatten war gut vorbereitet, als Staatssekretär Ingo Rust vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft mit Schreiben vom 2. April die Aufnahme in die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme "Ortskern Neuneck" mit Finanzhilfen in Höhe von 800 000 Euro und einem Sanierungsrahmen über 1,33 Millionen Euro mitteilte.

Schon im vergangenen Jahr waren die sogenannten vorbereitenden Untersuchungen mit einer aktiven Bürgerbeteiligung mit Fragebögen und einer Informationsveranstaltung vorgenommen worden, damit die notwendigen Satzungsbeschlüsse vorberaten werden konnten. Nach Aufnahme im April erfolgte die Feinabstimmung der sanierungsrechtlichen Rahmenbedingungen mit dem Ortschaftsrat Neuneck, sodass schon in der nächsten Gemeinderatssitzung am 13. Mai die Satzung einstimmig beschlossen wurde.

Am Dienstag nahm Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer gemeinsam mit dem stellvertretenden Ortsvorsteher Frank Eisen den Baggerbiss zum Neubau der Ortsbrücke als Auftakt der Ortskernsanierung vor. Die Planung zum Abbruch und Neubau der Brücke war im vergangenen Jahr und in diesem Frühjahr so koordiniert worden, dass das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz am 15. April die wasserrechtliche Erlaubnis zum Bauvorhaben erteilte.

Die Unterkante der neuen Brücke wird mit einer Höhe von 494,19 über dem Meeresspiegel außerhalb des 100-jährigen Hochwasserspiegels liegen, den das Büro Wald und Corbe anhand der derzeit geltenden DIN-Normen eigens für den Brückenbau nochmals berechnet hatte. Das neue Bauwerk wird keinen Mittelpfeiler mehr haben, was ebenfalls das Risiko einer Verklausungsgefahr im Hochwasserfall reduzieren wird, teilt die Gemeindeverwaltung mit.

"Mit einer Spannweite von 19 Metern ist die Brücke gegenüber dem Bestand fast fünf Meter länger. Auch wird die Erweiterung der Gesamtbreite von bisher 5,25 Metern um 1,25 auf 6,50 Meter die Verkehrssicherheit spürbar erhöhen", freut sich Bürgermeister Pfeifer. Tobias Rau vom Planungsbüro Kirn Ingenieure aus Aach ergänzt, dass für das neue Bauwerk 30 Tonnen Stahl und 236 Kubikmeter Beton benötigt werden. Einschließlich Nebenkosten gehen die Verantwortlichen von 520 000 Euro Baukosten aus. Die Firma Bau-Steeb aus Sulz führt die Arbeiten aus. Ende September soll die Brücke der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen.

Ortsvorsteher Frank Eisen sieht einen längst überfälligen Wunsch nun in Erfüllung gehen. Die Brücke habe nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entsprochen, und der Sanierungsstau sei nicht mehr tragbar gewesen. Der Ortschaftsrat sei dankbar, dass die Ortskernsanierung jetzt endlich beginne. Dass diese hätte schon früher beginnen dürfen, darüber war er sich aber mit Bürgermeister Pfeifer einig. Dennoch sei es ein wahrer Glücksfall, nun auch Privatleuten Sanierungsgelder anbieten zu können. "Dafür hat sich das Warten dann doch gelohnt", meint Pfeifer.