Kommunale Baumaßnahme auf privatem Gelände: Gemeinde Glatten richtet Parkplätze im Gebiet Untere Ösch ein
Von Uwe Ade
Glatten. Einen Grundsatzbeschluss für das Erstellen von Stellplätzen im Gebiet Untere Ösch unterhalb der Arztpraxis Deeg und oberhalb der Bushaltestelle beim Naturerlebnisbad hat der Gemeinderat Glatten gefasst.
Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer hatte im Vorfeld erläutert, dass die Gemeindeverwaltung zu diesem Thema seit vielen Jahren immer wieder Verhandlungen geführt und Untersuchungen vorgenommen hatte. Die bisherige Parksituation mit nur wenigen Plätzen und dadurch vielfach an den Straßenrändern und im Kreuzungsgebiet parkenden Autos oberhalb der Praxis sei nicht zufriedenstellend.
Anfangs waren die Verhandlungen gescheitert, da das betreffende, für die Stellplätze nötige Grundstück von Privat nur an Privat veräußert wird und der Gemeinde deshalb nicht zur Verfügung steht. Mit den Eigentümern wurde zugunsten der Arztpraxis ein Vorvertrag ausgehandelt, dem die Eheleute Deeg bereits 2005 zustimmten. Bisher gab es jedoch noch keine Einigung für die Zufahrt über das Privatgelände der Getränkehandlung/Mosterei Franz. Diesbezüglich sei man jetzt einen großen Schritt weiter, erklärte Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer: Die Überfahrt wurde jetzt – wenn auch widerruflich – zugesagt.
Angedacht sind 18, mit Rasenpflaster ausgelegte Stellplätze im oberen Teil des Geländes sowie im unteren Teil Schotterrasen, auf dem nochmals 17 Fahrzeuge Platz finden. Die Plätze dieser kommunalen Baumaßnahme auf privatem Gelände können bei Hochbetrieb im Sommer auch von Besuchern des Naturerlebnisbads genutzt werden.
Als "großes Entgegenkommen" sah Gemeinderätin Waltraud Günther die jetzt von der Firma Franz wenn auch widerruflich zugesagte Vereinbarung zur Überfahrt ihres Geländes. Die Bedeutung nachhaltiger Ärztesicherung hob Gemeinderat Hartmut Vogt hervor. "Glatten hat eine exzellente Infrastruktur", befand Bürgermeister Pfeifer, was nicht selbstverständlich sei. Ein "klares Bekenntnis der Praxis Deeg zum Standort Glatten" nannte Gemeinderat Bernd Eisenbeis den Sachverhalt.
In dem Grundsatzbeschluss beauftragte das Gremium die Verwaltung, weitere Gespräche mit dem Arztehepaar Deeg zu führen, die Planung voranzubringen und dem Gemeinderat ein Konzept vorzulegen. Auch soll geregelt werden, dass die Gemeinde ein Vorkaufsrecht für die Parkplätze erhält. Die Kosten für das Anlegen der Stellplätze mit Beleuchtung wurden vom Tiefbauamt Dornstetten in einer Vorplanung auf 125 000 Euro geschätzt.
Ebenfalls das Gebiet Untere Ösch betraf der Antrag von Hans-Martin Trik auf Einrichten einer Straßenbeleuchtung entlang des Fußwegs vom Wohngebiet Untere Ösch in Richtung Naturerlebnisbad. Darüber wurde separat abgestimmt. Mit neun Nein-Stimmen und fünf Ja-Stimmen wurde der Antrag abgelehnt.
