Roland Tischbein (AfD). Foto: Lück

Tischbein will nicht ins Bundestagsrennen. Kandidatenkür am 11. November in Nagold.

Region - 15,1 Prozent aus dem Stand: Bei der Landtagswahl im März wirbelte die AfD das Parteiengefüge auch in Baden-Württemberg durcheinander. Geht es nach den Parteioberen im Kreisverband Calw/Freudenstadt, darf’s bei der Bundestagswahl 2016 gerne noch ein bisschen mehr sein.

Ziel sei es, das Ergebnis aus Baden-Württemberg mindestens zu erreichen, wenn nicht sogar zu übertreffen, sagt Roland Tischbein, Sprecher der Kreis-AfD aus Horb, im Gespräch mit unserer Zeitung – und gibt "15 Prozent plus x" als Richtwert aus. In aktuellen Umfragen liegt die Partei bundesweit nur leicht darunter. Und für den Kreis Freudenstadt mutet das Ziel sowieso realistisch an. Mit 17,6 Prozent hatte die AfD hier bei der Landtagswahl ein Ergebnis über dem Landesschnitt eingefahren, ebenso im Nachbarkreis Calw mit 17,1 Prozent.

Dass der AfD-Doppelkreisverband einen Kandidaten ins Bundestagsrennen schickt, steht also fest. Wer es sein wird, noch nicht. Das soll sich laut Tischbein am Freitag, 11. November, bei der Aufstellungsversammlung in Nagold entscheiden. Tischbein selbst wird es nicht sein. "Bundespolitik kann ich mit meiner Familie nicht vereinbaren", sagt der AfD-Kandidat im Kreis Freudenstadt bei der vergangenen Landtagswahl.

Noch wisse er nicht, "wer sich wirklich bewirbt", aber: "Ich habe ein paar Namen auf dem Schirm." Aus welcher Ecke des Nordschwarzwalds der Spitzenkandidat kommen wird, ist also noch unklar. Seit Gründung des Kreisverbands habe dieser höhere Mitgliederzahlen im Kreis Calw als im Kreis Freudenstadt – theoretisch sei die Chance also größer, dass sich jemand aus dem Nachbarkreis bewerbe, so Tischbein – "doch das ist Kaffeesatzleserei". Dem AfD-Sprecher zufolge hat der Kreisverband Calw/Freudenstadt zurzeit knapp 100 Mitglieder. Tendenz steigend: 16 Mitgliedsanträge lägen vor.

Und wie sieht er die Chancen, dass es der hiesige Kandidat in den Bundestag schafft? "Er müsste einen relativ sicheren Listenplatz bekommen", nennt Tischbein eine Voraussetzung. Doch da könne man sich eben nicht sicher sein. Besser sei da schon, das Direktmandat zu holen. Realistisch betrachtet heißt das im noch schwarz-dominierten Nordschwarzwald, den CDU-Kandidaten zu schlagen. Wer auch immer AfD-Kandidat wird, für ihn gilt laut Tischbein: "Er wird sich Fuchtel stellen müssen." Über die Landesliste entscheidet der AfD-Landesparteitag am 19. und 20. November in Kehl.