Rund 60 Engagierte aus dem gesamten Dekanat sind nach Binsdorf gekommen. Foto: Dekanat Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaft: "Begegnung Kirche am Ort" in Binsdorf / Menschen sollen mehr beteiligt werden statt bloß zuzuhören

Geislingen-Binsdorf. Vor einem Jahr hat das Katholische Dekanat Balingen den Entwicklungsweg "Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten" (KiamO) eröffnet. In diesem Zusammenhang stand nun die Veranstaltung "Begegnung Kirche am Ort" in Binsdorf.

Dekan Anton Bock, Dekanatsreferent Achim Wicker und das Prozessteam KiamO des Dekanats begrüßten dazu rund 60 Engagierte aus dem ganzen Dekanat vor der Loretokapelle. Auf dem Entwicklungsweg waren die Teilnehmer nicht nur gedanklich, sondern auch buchstäblich unterwegs – gemeinsam von der Kapelle aus.

Die Pilgergruppe ging durch die Streuobstwiesen zu Fuß nach Binsdorf. An fünf Stationen lasen die Mitglieder des Prozessteams zum Thema "Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns ruft" kurze Impulstexte über Menschen aus der Bibel, die Gottes Ruf folgend auf dem Weg waren: Abraham, der Gottes Verheißung folgend alles verließ, oder Petrus, der mehrere gefährliche Reisen unternahm, um den Glauben zu verkünden.

Im Markusheim in Binsdorf brachte Max Himmel, ehemaliger Pastoralentwickler der Diözese, den Zuhörern in einem Vortrag näher, an welchen Leitlinien sich die Entwicklung zu einer zukunftsfähigen Kirche orientieren müsse. Ein wichtiger Punkt sei dabei, dass man die Menschen vor Ort mehr zu Beteiligten machen müsse, statt nur zu Konsumenten oder bloßen Zuhörern: "Mehr Menschen müssen sagen ›Meine Kirche‹ oder ›wir‹ anstatt ›die Kirche‹", betonte der Referent.

Himmel war auch wichtig, zu betonen, dass nicht Rekrutierung das Ziel dieses Weges sei, sondern die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen. "Wir dürfen in unserem Leben das ausstrahlen, was wir verkünden."

Zum Abschluss feierten die Pilger in der St.-Markus-Kirche gemeinsam eine Andacht und sangen dort das Lied zum Thema des Tages: "Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit. Gott will das ihr ein Segen, für seine Erde seid."