Monja Aury veröffentlicht erstes Album / "Es gibt in jedem Menschen etwas Verletzliches"

Von Beate Müller

u  Ein Seepferchen nimmt einen mit auf die Reise durch sein eigenes Traumland, erzählt seine Geschichte, begleitet von mystischen, zarten Klängen. Was sich nach einem Märchen oder Traum anhört, ermöglicht die Erlaheimer Sängerin Monja Aury Schaarschmidt mit ihrem Album "A Seahorses Dream Realm".

Mit dem Album hat sich die gebürtige Sigmaringerin einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Das Seepferdchen ist ein Symbol für die Künstlerin selbst, es träumt die Geschichte, die in Wirklichkeit die von Monja Aury ist. Die 18 englischsprachigen Songs handeln von markanten Stationen im Leben der Musikerin, berichten über Erlebnisse, die sie berührt und geprägt haben.

Die junge Frau hatte in den vergangenen Jahren einige persönliche Herausforderungen zu meistern. Das Musizieren und Texteschreiben half ihr, mit den Schwierigkeiten umzugehen: "Ich musste mir nichts aus den Fingern saugen. Das hat sich durch meine eigene Geschichte automatisch Song für Song ergeben", schildert sie den Entwicklungsprozess.

In dem Album beschäftigt sie sich auf chiffrierte Weise mit schwierigen Themen und persönlichen, negativen Erfahrungen. Auf der CD allerdings klingt das alles nicht so schwer, vielmehr farbenfroh, verträumt und leicht. "Ich wollte dunklen Themen einen hellen Rahmen geben, zeigen dass es noch Hoffnung gibt und Menschen, denen es ähnlich geht, Mut machen", erklärt Monja Aury. Ihr Anliegen dabei ist es, eine andere Ebene zu Problemen zu eröffnen und diese aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Seit ihrer Kindheit spielt die junge Frau Keyboard und singt, spielte in verschiedenen Bands, was sie letztlich auch in den Zollernalbkreis führte. Während die freiberufliche Grafikdesignerin sich früher musikalisch eher in der Rock- und Heavy-Metal-Szene bewegte, entdeckte sie mit der Arbeit am Album ihre sanfte Seite. "Man muss nicht immer hart und unnahbar sein, denn es gibt in jedem Menschen etwas Verletzliches, das man ebenfalls zum Ausdruck bringen kann", findet die Wahl-Erlaheimerin.

Die Musikrichtung ihres Albums ist schwer zu definieren. Die CD lädt zum Träumen ein und erinnert ihrer Meinung nach an eine "verrückte Fantasiewelt á la Alice im Wunderland". Die Entstehung des Albums dauerte beinahe vier Jahre.

Bei den Aufnahmen wurde sie von dem Tontechniker und Schlagzeuger Uli Göhring aus Bodelshausen unterstützt. Zusammen mit ihm bastelte sie die musikalischen Effekte zusammen. Die beiden experimentierten viel mit Synthesizern und Naturgeräuschen wie Regen, Donner und Kinderlachen, die eigens für die Platte aufgenommen wurden.

Nach fast einjähriger Aufnahmearbeit hält Monja Aury jetzt ihr erstes Soloalbum in den Händen. Das Album im Alleingang zu erstellen, sei eine Herausforderung gewesen, aber auch ein "durchaus lehrreicher Prozess".

Seit kurzem kann man die Scheibe über ihre Website bestellen. Für die Künstlerin steht der kommerzielle Gedanke allerdinge im Hintergrund. Sie möchte die Menschen mit ihrer Musik berühren und mit auf eine mystische Reise nehmen. Weitere Songs sind bereits in Arbeit; man kann sich also auf eine Fortsetzung der Geschichte des Seepferdchens freuen.

Musikalisch zeigt sich Monja Aury offen: Sie hätte Lust auf außergewöhnliche musikalische Projekte aller Art, insbesondere eine Verknüpfung von Kunst und Musik: "Ich suche Menschen, die quer denken, Ideen entwickeln und Lust darauf haben, etwas Neues auszuprobieren und zu experimentieren."

Weitere Informationen: www.monja-aury.de