Jugendarbeit in Geislinger Vereinen (10): Bei der TSV-Turnabteilung stehen Sport und Spaß nebeneinander
Rund 100 Kinder und Jugendliche werden bei der Turnabteilung des TSV Geislingen jedes Jahr trainiert und betreut. Das Nebeneinander von Nachwuchsarbeit und aktivem Ligaturnen bewährt sich.
Geislingen. Dass die Nachwuchsarbeit in der Abteilung eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich bereits darin, dass es eine eigene Jugendvertreterin gibt: "Sie ist bei den Sitzungen im Abteilungsausschuss mit dabei und vertritt dort die Interessen der Kinder und Jugendlichen", erläutert Abteilungsleiter Michael Brobeil.
"Das Turnen ist eine Sportart mit vielen Facetten und Bewegungsarten", führt er weiter aus. "Bei den Jüngsten dreht sich vieles um die Grundlagenbildung in Sachen Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Später trainieren sie an den Geräten, da bei uns das Geräteturnen auch noch mit der Beteiligung an Wettkämpfen im klassischen Geräteturnen stattfindet."
Im Sommer werde das Training mitunter ins Schwimmbad verlagert. Dort stehe der Spaß im Vordergrund.
Ohnehin sind bei den jungen Turnern das Üben und die Wettkampfvorbereitung nur ein Aspekt: Es gibt jedes Jahr vor den Ferien ein Spaßtraining oder eine Wanderung mit anschließendem Grillfest. Man übernachtet gemeinsam in der TSV-Halle, unternimmt Ausfahrten zu Leistungszentren wie Tübingen oder Schiltach, und bei der jährlichen Skiausfahrt der Turnabteilung im Januar sind auch Familien willkommen.
Viele Kinder kommen aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit oder über Freunde und Bekannte zur Turnabteilung. "Auch werben wir mit unseren Wettkämpfen von den Kindern bis zu den Aktiven für unseren Sport und versuchen, die Kinder – und natürlich auch die Eltern – durch unsere Ligamannschaften und deren Turner als Vorbilder für unsere Abteilung zu begeistern", sagt Brobeil.
Kinder können bei Interesse am Probetraining teilnehmen, um zu prüfen, ob ihnen der Sport gefällt. Wenn das der Fall ist, erhalten die Eltern eine Beitrittserklärung, um die Kinder als Mitglieder anzumelden.
Kinder und Jugendliche im Verein zu haben sei wichtig, erklärt Michael Brobeil: "Kinder sind in jeder Abteilung ein belebendes Element. Mit ihrer unbekümmerten Art bringen sie oft etwas Überraschendes. Das bringt Abwechslung, und es wird nie langweilig."
Natürlich benötige man als Turnabteilung, die an Wettkämpfen der jeweiligen Verbände teilnimmt, auch Nachwuchs, der sich zu erfolgreichen Sportlern entwickelt: "Dieser Nachwuchs ist notwendig, um die Mannschaften und Gruppen auch für die Zukunft zu erhalten." Dabei haben die Funktionäre auch die Hoffnung, dass aus den Sportlern Mitglieder werden, die sich selbst in der Abteilung für Kinder und Jugendliche einsetzen und somit deren Existenz sichern.
Dass Kinder schnell Freundschaften schließen, ist ein ebenso wichtiger Aspekt. Gerade im Turnen seien die Kameradschaft in der Abteilung, aber auch mit Turnern aus anderen Vereinen, sehr stark, sagt Brobeil: "Auch dieses friedliche Gegeneinander und Miteinander sollen Kinder schon früh lernen und weitertragen."
Turnen sei eine anspruchsvolle, aber auch besondere Sportart, findet der Abteilungsleiter: "Da die breite Grundausbildung sich auf den ganzen Körper bezieht, können auch andere Sportarten oft leicht erlernt werden." Zum Turnen gehörten auch Akrobatik, Geschicklichkeit, Tanz, Gymnastik und vieles mehr.
In der Abteilung kämen die Nachwuchssportler schon früh in Kontakt zu den aktiven Sportlern. Kindergruppen trainieren teilweise zur gleichen Zeit wie die Ligaturner. "Das heißt, die Kleinen haben ihre Vorbilder direkt zum Greifen nah." Da sich diese Aktiven oft auch als Übungsleiter ausbilden ließen und engagierten, existiere ein enges familiäres Verhältnis über die Altersgrenzen hinweg.
