Die in die Klostermauer gebrochene Garageneinfahrt wird zugeschüttet (links). Die abbröckelnden Treppenstufen, die von der Brandgasse hinauf zum hinteren Kirchenportal führen, stellen nicht nur im Winter ein Risiko für Fußgänger dar. Bis Anfang November sollen auch diese Stolperfallen gerichtet sein (rechts). Fotos: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Zeitplan für Erneuerung des Binsdorfer Kirchplatzes steht / Bauarbeiten fallen günstiger aus

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen-Binsdorf. Rund um die katholische Kirche St. Markus in Binsdorf wird voraussichtlich ab März gebaut. Die bis November laufenden Arbeiten werden für die weltliche und die Kirchengemeinde, die das Vorhaben gemeinsam stemmen, günstiger als ursprünglich veranschlagt. Bereits seit zweieinhalb Jahren laufen die Vorbereitungen für die Bauarbeiten, die in drei Wochen beginnen sollen.

Die Sanierung von Kanalrohren, Straßenbelag und die Umgestaltung des Kirchvorplatzes werden die Anwohner von Hinterer Gasse und Klosterstraße bis in den Spätherbst beschäftigen – und den Schulkindern einiges zu schauen geben. Noch im vergangenen Oktober hatte das mit den Planungen beauftragte Ingenieurbüro für alle anfallenden Kosten einen Betrag von rund 847 000 Euro geschätzt. Die tatsächliche Vergabe – zu einem für die Auftraggeber günstigeren Zeitpunkt – hat nun aber eine Summe von rund 730 000 Euro ergeben. Davon entfallen 450 000 Euro auf die Stadt Geislingen und 280 000 Euro auf die katholische Kirchengemeinde.

Eindringendes Wasser hat im Keller des ehemalingen Dominikanerinnenklosters zu massiven Beschädigungen geführt. Die unterirdischen Regenrohre sind sehr alt und laut Ingenieur Joachim Hölle wahrscheinlich zerbrochen oder teilweise gar nicht mehr vorhanden. Diesen Missstand zu beheben, ist eines der Ziele der anstehenden Sanierung.

Im März ist Baubeginn für den neuen Regenwasserkanal. Dieser soll künftig alles Oberflächenwasser von den großen Dächern sowie vom straßenseitigen Teil des Kirchgrundstücks aufnehmen.

Das sei "nicht nur eine immense Entlastung des Kanalnetzes", erklärte Hölle, sondern auch hinsichtlich der anfallenden Abwassergebühren sinnvoll. Der neue Kanal führt zwischen Kloster und Grundschule talwärts zu einem Graben entlang der Waschgasse.

Aufwändig wird es ab April: Nachdem für die Anwohner eine provisorische Trinkwasserversorgung hergestellt ist, werden bis Mitte Juni die neuen Wasserleitungen und Kanalrohre verlegt.

Danach geht es von Juni bis Juli an die Entwässerung des Kirchplatzes. Dieser wird komplett aufgegraben, Mäuerchen, Grünfläche und die beiden Rotblühenden Rosskastanien werden entfernt.

Die Straßenarbeiten dauern nach momentanem Plan von Juli bis Oktober. Danach wird der Platz vor Kloster und Kirche neu gestaltet. Die gesamt Fläche wird mit maximal 4,5 Prozent von der Klosterstraße zur Kirche ansteigen und so Barrierefreiheit an den Eingängen herstellen. Der Platz, die direkte Umgebung hinter der Kirche, der Schulhof und die Straßen werden mit so genanntem "Kreuzverband" gepflastert.

Zugeschüttet wird im Zug dieser Arbeiten die Abfahrt zur Garage am Markusheim. Diese war seinerzeit denkmalschutzwidrig in das Untergeschoss des ehemaligen Klosters gebrochen worden.

Schlussstein des Gesamtvorhabens soll Ende Oktober/Anfang November die Instandsetzung der maroden Treppe von der Brandgasse hinauf zum Hinteren Kirchenportal sein.

Einen Unsicherheitsfaktor hat der Zeitplan allerdings: Falls bei den Tiefbauarbeiten Reste der alten Binsdorfer Kirche gefunden werden sollten, müsste das Landesdenkmalamt eingeschaltet werden. Dessen Untersuchungen haben in Balingen den Bau eines neuen Wohn- und Geschäftshauses deutlich verzögert (wir haben berichtet).