Angebot ist Teil der Öko-Initiative "Klimastadt Geislingen" / Ehrenamtliche Fahrer im Einsatz für Schulkinder / Drei Stromtankstellen

Von Renate Deregowski

Geislingen. Mehr als 430 Ausleihen ihrer Elektroautos hat die Stadt Geislingen bisher verzeichnet. Diese sind Teil der Öko-Initiative "Klimastadt Geislingen" und werden vielfältig genutzt.

Die Liste der Nutzer ist lang: Vereine, private Gruppen und andere Einrichtungen fahren in und um Geislingen bereits elektrisch. Die Gründe sind ebenso vielfältig: auswärtige Ausschussitzungen, Sportveranstaltungen, Jahrgangsausflüge, Wallfahrten.

Auch das Netzwerk "Geislingen, Erlaheim, Binsdorf sozial" (GEBs) nimmt den E-Fuhrpark in Anspruch. Außerdem befördern ehrenamtliche Fahrer damit beispielsweise Schüler aus Dormettingen zur Geislinger Gemeinschaftsschule. Dies stellt einen Ersatz für den fehlenden Busverkehr auf dieser Strecke dar. Außerdem soll damit jungen Menschen Elektromobilität schmackhaft gemacht werden.

Geht den Automobilen mal der "Saft" aus, stehen in der Stadt drei Stromtankstellen zur Verfügung. Diese werden laut Bürgermeister Oliver Schmid nicht nur von Geislingern genutzt, sondern auch von Auswärtigen.

Die Bilanz bei den E-Fahrzeugen kann sich sehen lassen: Seit der Anschaffung legten die Automobile rund 33 000 Kilometer zurück. Dies entspricht einem Kohlendioxidausstoß von 0,2 Tonnen. Zum Vergleich: ein gängiger Mittelklassewagen hätte auf dieser Strecke rund 5,6 Tonnen verursacht.

Der Fuhrpark besteht aus sechs Fahrzeugen. Neben einem Nissan Leaf, zwei Renault Kangoo und einem E-Wolf Delta II, dem Bürgerbus, sind in der Stadt noch zwei E-Bikes im Einsatz.

Die Spielregeln für die Nutzung der Fahrzeuge hat der Arbeitskreis Klimastadt aufgestellt: Quasi kostenlos erhalten registrierte und eingewiesene Fahrer Schlüssel zu den Fahrzeugen. Bezahlt wird nur der Strom – symbolisch mit einem Euro pro Fahrt.

Das funktioniert, weil Geislingen in diesem Punkt Modellkommune ist. Das Ministerium für Ländlicher Raum und Verbraucherschutz stellt noch bis Ende 2016 Mittel zur Verfügung, um Elektromobilität zu fördern.

Die Mitglieder des Arbeitskreises waren sich in dessen jüngster Sitzung einig, die Nutzungsbedingungen mindestens bis Mitte 2015 zu verlängern. Was nach dem Versiegen der Fördermittel kommt, will der Arbeitskreis rechtzeitig entscheiden.

Neben der privaten Nutzung werden die Fahrzeuge in erster Linie für dienstliche Fahrten eingesetzt, die andernfalls von Autos mit Benzinmotor gefahren werden würden. Nutzer sind dabei überwiegend Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Verwaltung. Grundsätzlich haben alle Beschäftigten der Stadt Geislingen jederzeit die Möglichkeit, sich eines der Fahrzeuge für dienstliche Fahrten zu buchen.