Der "Stockwald" südlich Gruols ist einer von zwei möglichen Windkraftstandorten auf Haigerlocher Gemarkung. Im gleichen Gebiet hat auch Geislingen eine Fläche ausgewiesen, auf der bis zu drei Rotormasten gebaut werden könnten. Foto: Kost/Montage: Beilharz Foto: Schwarzwälder-Bote

Windkraft-Planspiele zwischen Binsdorf und Gruol / Stockwald für Haigerloch lediglich zweite Option

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen-Binsdorf/Haigerloch-Gruol. Windkraftanlagen wird es im Wald zwischen Binsdorf und Gruol wohl nur unter Zusammenarbeit der Städte Geislingen und Haigerloch geben.

Der Geislinger Gemeinderat hat im November beschlossen, zwei Flächen auszuweisen, auf denen Windkraftanlagen gebaut werden dürfen. Das Ziel ist dabei, den Bau von Rotormasten auf einen bestimmten Bereich im Stadtgebiet zu konzentrieren.

Eine der beiden so genannten "Konzentrationszonen" liegt nordwestlich von Binsdorf und nördlich der Kreisstraße 7122 im Gewann Nammelhausen. Sie umfasst rund 24 Hektar. Dort könnten nach momentanem Stand bis zu drei Rotoren gebaut werden.

Auch Haigerloch plant in Sachen Windkraft. Geeignet sind für eine entsprechende Nutzung auf dem Gebiet der Stadt der "Stettener Wald/Owinger Berg" sowie der Haigerlocher Stadtwald auf Gemarkung Weildorf und der "Stockwald" bei Gruol. Die letztgenannte Fläche ist rund 10,3 Hektar groß. Oberste Priorität hat für die Stadt Haigerloch jedoch das "Dreiländereck" zwischen Haigerloch-Stetten, Grosselfingen-Owingen und Rangendingen-Hart, erklärt Bürgermeister Heinrich Götz.

Nachdem die Stadt den Beschluss zur Aufstellung eines Teil-Flächennutzungsplans "Windkraft" beschlossen hat, läuft dort derzeit die artenschutzrechtliche Untersuchung. Diese soll bis zum Frühsommer abgeschlossen sein und zeigen, ob der in diesem Bereich gesichtete Rote Milan von den Rotormasten gefährdet wäre.

Für den Fall, dass die dortige Kooperation mit Grosselfingen und Rangendingen nicht vorankomme, bliebe der "Stockwald" als zweite Option, sagt Haigerlochs Bau- und Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck. "Dieser Standort funktioniert nur, wenn beide Städte mitmachen", erklärt er. Die Konzentrationsfläche bei Gruol sei für sich allein genommen zu klein. Ziel sei es, einen Windpark zu schaffen, nicht einzelne Rotormasten über die Landschaft zu verstreuen.

Gespräche zwischen den benachbarten Städten hat es bislang allerdings noch nicht gegeben. Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid sagt, er könne sich eine Abstimmung mit Haigerloch durchaus vorstellen.

Er weist aber auch darauf hin, dass es im Moment weder Interessenten für den Standort gebe, noch die Stadt plane, selbst entsprechende Anlagen zu errichten.