Opas und Omas willkommen: Großeltern dürfen in St. Michael einen Vormittag mit ihren Enkeln erleben. Foto: Hatzenbühler Foto: Schwarzwälder-Bote

Großeltern besuchen ihre Enkel

Geislingen. Bereits seit drei Jahren wird im katholischen Kindergarten St. Michael der "Dialog der Generationen" gepflegt. Davon, dass Großeltern ihre Enkelkinder in der Betreuungseinrichtung besuchen, und die Kinder ins Altenzentrum St. Martin gehen, profitieren Kleine und Große.

"Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf", sagt ein Sprichwort. Vor einigen Jahrzehnten war es für Kinder selbstverständlich, in Familien aufzuwachsen in denen drei oder vier Generationen unter einem Dach lebten. Heute leben die Kinder hingegen meist nur noch in Kleinfamilien. Begegnungen zwischen den Generationen werden seltener oder finden nur bei besonderen Anlässen wie Festen statt.

Für die Entwicklung sind diese Begegnungen jedoch sehr wichtig: Kinder brauchen mehrere Arten von Bezugspersonen. Nur so lernen sie das Mütterliche, Väterliche, Geschwisterliche und Freundschaftliche, aber auch das Großmütterliche und Großväterliche kennen.

"Intergenerative Pädagogik" mit Kindern. Eltern und Senioren, genauer gesagt, das Zusammentreffen in Begegnungsräumen, ist Bestandteil des "Dialogs der Generationen". Für Kinder sei es wichtig zu sehen, dass Oma und Opa vieles anders machen als die Eltern – und manches davon vielleicht auch etwas gelassener, sagt die Entwicklungspsychologie. Oma und Opa bringen oft viel Zeit und Ruhe mit, die Eltern im normalen Familienalltag fehlt.

Im Kindergarten St. Michael finden monatlich so genannte Generationentage statt. An diesen sind Großeltern sowie Senioren aus der Gemeinde eingeladen, einen Kindergartenvormittag zu erleben. Sie können gemeinsam mit den Kindern spielen, vespern, basteln, singen, beten und einen unbeschwerten Morgen erleben.

Ältere Menschensollen Lebenskrafttanken können

Ein Bestandteil ist das Generationensingen, bei dem gemeinsam neue und alte Lieder gesungen werden. Durch die Begegnung mit den Kindern, deren Neugier, Frische und Unbeschwertheit, sollen die älteren Menschen neue Lebenskraft tanken können. für den Alltag.

Seit drei Jahren gibt es zudem eine Kooperation zwischen dem Altenzentrum St. Martin und dem Kindergarten St. Michael. Die Kinder besuchen regelmäßig die Senioren, gemeinsame Unternehmungen machen Jungen und Alten immer sehr viel Spaß.