Jugendleiter verzeichnen noch keine steigenden Anmeldezahlen bei den Fußballern / Frauensparte betreibt gezielt Nachwuchswerbung

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen. Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat den Fußball-Weltmeistertitel errungen. Der Jugendarbeit in den Geislinger Vereinen hat dies bislang jedoch noch keinen Schub gegeben.

Im Jugendbereich arbeiten der TSV Geislingen, die SpVgg. Binsdorf und der SV Erlaheim als Spielgemeinschaft zusammen. Übereinstimmend berichten die drei Jugendleiter Frank Steinbrecher, Christian Müller und Steffen Welte, bislang habe sich die WM bei den Anmeldezahlen noch nicht bemerkbar gemacht. Es gab nur bei der WM 2006 einen sprunghaften Anstieg. Ansonsten sind die Anmeldungen immer ziemlich konstant", sagt Steinbrecher.

Sein Jugendleiter-Kollege Welte ergänzt, bisher sei nur ein einziger Bambini-Spieler dazu gekommen. "Allerdings kann man hier auch noch keine großen Schlüsse ziehen, da die WM aufs Saisonende fiel und somit erst nach den Sommerferien Tendenzen erkennbar sind, wenn sich die neuen Mannschaften bilden." Christian Müller ist verhalten zuversichtlich: "Die Begeisterung im Ort ist deutlich zu spüren. Vielleicht entwickelt sich ja noch etwas."

Nach den Sommerferien melden sich laut Frank Steinbrecher in der Regel fünf bis zehn Kinder bei den Bambini an. Um Nachwuchs wird dann auch wieder bei Schnuppernachmittagen und unter den "Schulstürmern" geworben, den angehenden Erstklässlern.

In der Jugendabteilung spielen derzeit 95 Jungen Fußball. Aufgeteilt sind diese in sieben Jugenden, wobei bei den jüngeren Altersklassen teilweise zwei Mannschaften pro Jugend gemeldet sind.

Unter den 95 Geislinger Fußballjugendlichen finden sich auch 23 aus Erlaheim. Diese haben während des Turniers in Brasilien in den Trainingseinheiten einzelne Paarungen der Weltmeisterschaft nachgespielt und so eine eigene Mini-WM ausgetragen. Außerdem wurden laut Steffen Welte an die Spieler Sammelalben verteilt.

Der TSV Geislingen hingegen hat auf besondere Aktivitäten zur WM verzichtet – "aufgrund eines Überangebots von Möglichkeiten zum Fussballschauen und der späten Spielzeiten", so Frank Steinbrecher.

Aufwand betrieben hat der TSV hingegen bei der Nachwuchswerbung unter den Mädchen, vermeldet Ulrike Goth, Leiterin der Fußball-Damensparte: "Wir waren in sieben Schulen und haben Werbung gemacht. Die Fußballwilligen sind vorhanden, aber man muss sie gezielt ansprechen. Von alleine passiert recht wenig."

Am Tag des Endspiels gab es einen WM-Tag auf dem Sportgelände. "Dazu haben wir alle aktiven Jugendspielerinnen und Eltern, Geschwister und Freundinnen eingeladen." Zudem waren alle Schülerinnen willkommen. Diese konnten das Fußballspiel beim "Vier gegen vier" und beim Erwerb eines Abzeichens kennenlernen. Dazu gab es ein Quiz, bei dem ein hochwertiger Ball zu gewinnen war, sowie ein Abschlussspiel für alle Anwesenden.

"Es war also ein Fußball-Erlebnistag für die ganze Familie", sagt Ulrike Goth. "Beim Endspiel tummelten sich über 50 Personen auf dem Sportplatz, von fünf bis 50 Jahren, männlich und weiblich."

Unter den Teilnehmerinnen des WM-Tags seien etwa 30 noch nicht als aktive Fußballerinnen tätige Mädchen gewesen. In den anschließenden Trainingseinheiten kamen dann etwa 15 von ihnen wieder, vor allem zwischen sechs und zehn Jahren. "Ob diese bleiben, zeigt sich erst nach den Sommerferien", weiß Spartenleiterin Goth.

Sie erinnert sich wie Frank Steinbrecher daran, dass der Hype 2006 nach der Weltmeisterschaft in Deutschland stärker gewesen sei: "Wir hatten vorher 20 Mädchen und danach 100, und auch mehr als 30 Frauen, und zwei Mannschaften. Da war Fußball in aller Munde."

Anders 2010: Damals kamen nur fünf Jungspielerinnen dazu. Auch während der Frauen-WM in Deutschland 2011 sei die Resonanz gering gewesen. "Es kommt auf das Abschneiden unserer Mannschaften an. Sie sollten lange im Turnier bleiben und am besten das Turnier gewinnen. Dann reden alle darüber."

Beim TSV Geislingen gibt es derzeit eine Frauenmannschaft mit etwa 20 Spielerinnen. Hinzu kommen drei Mädchenteams in der B-, C- und D-Jugend. Dort kicken derzeit etwa 30 junge Fußballerinnen.

 Spielgemeinschaft Geislingen/Binsdorf/Erlaheim:

Die Mannschaften befinden sich derzeit alle in der Sommerpause und legen erst im September wieder los. Die voraussichtlichen Trainingszeiten sind:

u A-Junioren: Montag und Mittwoch 19 bis 20.30 Uhr in Erlaheim

u B-Junioren: Dienstag und Donnerstag 18 bis 19.30 Uhr in Geislingen

u C-Junioren: kein aktiver Spielbetrieb; die Jugendlichen dieser Altersstufe trainieren mit den B-Junioren

u D-Junioren: Montag und Dienstag 18 bis 19.30 Uhr in Geislingen

u E-Junioren: Mittwoch 17 bis 18.30 Uhr in Erlaheim, Samstag 10.30 bis 12 Uhr in Geislingen

u F-Junioren: Mittwoch und Freitag 17.30 bis 19 Uhr in Erlaheim

u Bambini: Donnerstag 17 bis 18 Uhr in Erlaheim

TSV-Damenfußball:

Ab 4. September trainieren während den Ferien alle Mädels mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr. Nach Schulbeginn sind folgende Zeiten geplant (Änderungen wegen Nachmittagsunterricht vorbehalten):

u Mädchen von fünf bis elf Jahren: Mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr

u Mädchen von zwölf bis 16 Jahren: Dienstags und donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr.

u Frauen ab 16 Jahren üben bereits jetzt dienstags und donnerstags von 19 Uhr bis 20.30 Uhr, zusätzlich in der Vorbereitung montags und freitags von 19 bis 20.30 Uhr.