1967 erbaut und ziemlich kaputt: die Riedbachbrücke in Geislingen. Für einen Neubau fehlt der Stadt das Geld. Foto: Schnurr

Stadt Geislingen kann in diesem Jahr Eigenanteil von 400.000 Euro für Neubau nicht finanzieren.

Zollernalbkreis - Der Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik hat die Verwaltung beauftragt, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel pro Jahr eine Brücke oder eine Stützmauer an Kreisstraßen zu sanieren.

Abgase und Tausalz nagen an den Bauwerken, die Verkehrsbelastung ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gestiegen. Zudem müssen auch Brücken und Bauwerke aus den 1960er- und 1970er-Jahren nach und nach altersbedingt saniert werden.

Zu den Bauwerken, die unter die Lupe genommen werden, gehören aber längst nicht nur Brücken, sondern auch Regenüberlaufbecken aus Stahlbeton, Schachtbauwerke, Durchlässe mit einer Öffnung von weniger als zwei Metern, Lärmschutzwände und Drahtgitterkörbe mit Steinfüllung. Insgesamt hat der Landkreis 50 Brücken und 95 weitere Bauwerke an Kreisstraßen zu überwachen und zu betreuen.

Bei der regelmäßigen Hauptprüfung werden die Bauwerke auf Verkehrssicherheit, Standsicherheit und Dauerhaftigkeit geprüft und benotet. Note 1 bis 1,9 bedeutet, dass sich das Bauwerk in einem sehr guten bis guten Zustand befindet. Note 2 bis 2,9 bedeutet "befriedigend" bis "ausreichend".

Ab Note 3 wird es haarig: Standsicherheit beziehungsweise Verkehrssicherheit sind beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben. Letzteres heißt, dass Maßnahmen zur Schadensbeseitigung oder Nutzungseinschränkungen umgehend oder sofort erforderlich sind. Von den 50 Brücken in der Baulast des Landkreises fallen lediglich drei in die letzte Kategorie. Allerdings geht das Straßenbauamt davon aus, dass demnächst fünf weitere Bauwerke "die Schwelle der Sanierungsbedürftigkeit erreichen" werden.

Aufgrund der Haushaltssituation müsse man sich auf eine "vertretbare Aufteilung der Sanierungsmaßnahmen" einigen, heißt es in den Sitzungsunterlagen, die dem Kreistagsausschuss zur Beratung vorlagen. Ziel müsse es sein, Jahr für Jahr mindestens eine Brückensanierung durchzuführen. Dafür werden Kosten von jeweils 250.000 bis 300.000 Euro veranschlagt. Erfahrungsgemäß kostet eine Brückensanierung 1500 Euro je Quadratmeter Brückenfläche, ein Neubau durchschnittlich 2500 Euro je Quadratmeter.

Am dringlichsten ist derzeit die Sanierung der Riedbachbrücke unter der Kreisstraße 7128 innerorts in Geislingen, die mit 3,4 benotet worden ist. Die Planung dieser Sanierungsmaßnahme hat bereits begonnen. 2017 bis 2018 ist die Zwerenbachbrücke bei Ostdorf an der Reihe (Note 3,0), danach die Keinbachbrücke bei Erlaheim (ebenfalls 3,0) und bis 2020 schließlich die Reichenbachbrücke in Hechingen-Stetten (2,7).

Geislingen. Der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg gab am Montagabend im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik bekannt, dass die Verwaltung der Stadt Geislingen entgegenkommen und die Maßnahme verschieben wolle.

Im September vergangenen Jahres hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik die Kreisverwaltung beauftragt, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel pro Jahr eine Brücke oder eine Stützmauer an Kreisstraßen zu sanieren. Das ist nötig, denn Abgase und Tausalz nagen an den Bauwerken – die Verkehrsbelastung ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch gestiegen. Zudem müssen Brücken und Bauwerke aus den 1960er- und 1970er-Jahren nach und nach altersbedingt saniert werden.

Dazu wurden die Bauwerke unter die Lupe genommen. Im Zuge der regelmäßigen Hauptprüfung wurden Verkehrssicherheit, Standsicherheit und Dauerhaftigkeit benotet. Note 1 bis 1,9 bedeutet, dass sich das Bauwerk in einem sehr guten bis guten Zustand befindet. Note 2 bis 2,9 bedeutet "befriedigend" bis "ausreichend". Ab Note 3 sind Standsicherheit beziehungsweise Verkehrssicherheit beeinträchtigt oder nicht mehr gegeben. Letzteres heißt, dass Maßnahmen zur Schadensbeseitigung oder Nutzungseinschränkungen erforderlich sind.

Von den 50 Brücken in der Baulast des Landkreises fallen lediglich drei in die letzte Kategorie. Schlusslicht war in der Bewertung die Geislinger Riedbachbrücke: Das 1967 erstellte Bauwerk unter der Kreisstraße 7128 innerorts in Geislingen wurde bei der Hauptprüfung mit 3,4 benotet.

Die laufende Unterhaltung war nach Angaben des Straßenbauamts in den vergangenen Jahren immer teurer geworden, und eine grundlegende Instandsetzung erschien nicht mehr wirtschaftlich. Daher wurde bereits im vergangenen Jahr ein Neubau geplant – mit besserer Standfestigkeit für mehr Verkehrssicherheit und mit größerem Querschnitt, um den Hochwasserschutz zu optimieren. 1,1 Millionen Euro waren dafür veranschlagt und sind im laufenden Haushalt eingestellt. Davon müsste die Stadt Geislingen anteilsmäßig 400.000 Euro übernehmen.

Das ist vorerst vom Tisch. Jetzt sollen die 700.000 Euro, die im Kreishaushalt übrig sind, für andere dringliche Maßnahmen eingesetzt werden. Der Betrag reicht aus für eine Fahrbahnverschwenkung an der K 7111, Ortsdurchfahrt Wessingen, einen Fahrbahnteiler an der K 7121, Ortsdurchfahrt Erlaheim, sowie Belagssanierung an drei Abschnitten in Balingen und Leidringen, die in einem sehr schlechten Zustand sind.

Nach Angaben des Straßenbauamts konnten die frei werdenden Finanzmittel nicht in den Haushalt 2018 verschoben werden, weil es keine "personellen Kapazitäten" gibt: Die seien im Jahr 2018 bereits bei weiteren Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen – etwa an der Kreisstraße 7143 zwischen Tieringen und Hossingen – eingespannt.

Der Kreistagsausschuss hat die Änderung beschlossen.