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Gerüchteküche brodelt. Frau geschubst? Stadt und Mitarbeiter trennen sich nach Eklat am Beckenrand.

Geislingen - Seit Ende Juli steht nicht mehr der bisherige Bademeister am Beckenrand des Geislinger Schlossparkbads. Die Spekulationen über die Gründe, weshalb er nicht mehr dort arbeitet, lassen es in der Gerüchteküche brodeln.

Fakt ist: Bereits zum 20. Juli hat der Mitarbeiter seinerseits fristlos bei der Stadt Geislingen gekündigt. Er sei mit den Arbeitsbedingungen in Geislingen schon länger "extrem unzufrieden" gewesen, sagt er. Doch ein Vorfall im Juli hat zum vorzeitigen Abschied geführt.

Die Geislinger Stadtverwaltung hält sich über die Hintergründe der Trennung bedeckt: Dazu wolle er nichts sagen, sagt Bürgermeister Oliver Schmid, derzeit im Urlaub. Auch Steve Mall, als Leiter des Hauptamts direkter Vorgesetzter der Freibad-Beschäftigten, betont: "Zu dieser Personalangelegenheit wahren wir die Nichtöffentlichkeit."

Das lässt die Gerüchte unter den Badegästen weiter Bahnen ziehen: Anlass des Rauswurfs sei ein Konflikt des Manns mit einer Schwimmerin gewesen. Der 44-Jährige habe die Frau nach einer verbalen Auseinandersetzung ins Becken geschubst.

Doch der ehemalige Geislinger Freibadmitarbeiter widerspricht dieser Darstellung vehement: "Es gab keinen körperlichen Kontakt mit dem Badegast", betont er. An jenem Donnerstagabend seien noch einige Besucher in der Nähe gewesen – diese müssten gesehen haben, was wirklich geschehen ist.

Tags zuvor sei die Frau nach einer Meinungsverschiedenheit darüber, wie streng oder nachsichtig er mit den Kindern im Bad umgehen sollte, ihm, jungen Badegästen und anderen Mitarbeitern gegenüber ausfallend geworden. "Ich habe ihr dann gesagt, dass sie sich an die Regeln im Bad zu halten habe."

In dieser Sache habe er jedoch keinen Rückhalt von Seiten der Stadt erhalten, sondern sei vor den Gästen blamiert worden: Die Frau habe alles richtig gemacht, er nicht. "Daraufhin habe ich gekündigt." Er habe das einem anwesenden Kollegen aus der Stadtverwaltung mündlich mitgeteilt, diesem noch viel Spaß bei der Badaufsicht gewünscht und sei gegangen. Tags darauf habe er die schriftliche Bestätigung seiner Kündigung erhalten.

Berichte aus zweiter Hand zeichnen den Konflikt noch etwas schärfer: Der Aufsichtshabende soll die Frau nach dem Streit des Schlossparkbads verwiesen haben. Als die Geislingerin dennoch wieder zum Schwimmen kam, soll er die Polizei gerufen haben, um ihre Personalien feststellen zu lassen. Danach sei es zum Eklat am Beckenrand gekommen.

2014 hatte der erfahrene Rettungsschwimmer das Team verstärkt, das jeden Sommer zwischen Muttertag und Mitte September für Sicherheit im städtischen Freibad sorgt: Gemäß einer vertraglichen Vereinbarung stellt die Nachbarstadt Balingen stellt einen Schwimmmeister als technischen Leiter und Führer der einen Aufsichtsschicht, ein zweiter qualifizierter Rettungsschwimmer, Angestellter der Stadt Geislingen, leitet die Gegenschicht. Dazu kommen derzeit fünf saisonal beschäftigte Rettungsschwimmer aus Geislingen und Umgebung.

Keine Einschränkungen

Nachdem der bisherige städtische Vollzeitangestellte gegangen ist, muss Geislingen mitten in der Saison seinen Ausfall kompensieren. Das sei gelungen, hält Hauptamtsleiter Mall fest: Die Stundenkontingente der anderen Rettungsschwimmer, die das Freibad teils seit Jahren kennen, seien entsprechend aufgestockt worden, um bis zum Saisonende die Sicherheit im Bad zu gewährleisten. Die Gäste müssten keine Einschränkungen hinnehmen.