Ehrlich, echt und ungeschönt authentisch: Balinger Grunge-Band Honey Creep knüpft an den Seattle-Sound der frühen 90er-Jahre an

Von Beate Müller

u D er Honeycreeper gehört zu den Vogelarten, die ausgestorben sind. Vom Aussterben bedroht ist die Musikrichtung, der sich die Balinger Band mit dem ähnlich klingenden Namen "Honey Creep" verschrieben hat: Grunge.

Dennis Braunschweig (Gesang, Gitarre), Andreas Walter (Schlagzeug) und Ronald Beer (Bass) haben sich dem Seattle-Sound der frühen 90er-Jahre verschrieben: dem Grunge, einer Unterart des Rocks, zu dessen bekanntesten Vertretern Nirvana und Soundgarden gehörten.

Trotz neuen Namens und neuen Sounds sind die drei Mittzwanziger alte Hasen: Unter dem Bandnamen Baghira machten sie bereits vor zwei Jahren gemeinsam Musik – damals noch mit einem weiteren Musiker, der im Oktober 2013 aber die Band verließ.

Zunächst sollte "Baghira" mit einem neuen vierten Mann weitergeführt werden, doch keiner passte so recht zum Stil der Band. "Nachdem die ersten Songs fertig waren, realisierten wir, dass wir zu dritt eigentlich komplett sind", sagt Dennis, Sänger und Kopf der Band.

"Baghira war ein stilistisches Durcheinander. Honey Creep klingt viel grungiger, rockiger und direkter", begründet Andreas den Neuanfang. "Das Tempo hat sich gesteigert, die Musik ist tanzbarer, und die Konzertbesucher können mehr machen als nur dastehen und mit dem Kopf nicken", ergänzt Dennis.

Warum prägt ein Musikstil die Band, deren Mitglieder zu dessen Blütezeit alle noch in den Kinderschuhen steckten? "Grunge ist ehrlich, echt und ungeschönt authentisch", sind sich Andreas, Ronald und Dennis einig. "Reale Themen und handgemachte Musik sind wichtiger als eine krasse Bühnenshow", findet der Mann am Schlagzeug.

Wie der Sound von "Honey Creep" klingt, kann man am Samstag, 2. Mai, bei ihrem ersten Konzert unter neuem Namen hören. Die Band freut sich auf den Auftritt im Balinger Sonnenkeller. "Wir sind natürlich neugierig, wie das Publikum unseren Wandel findet." Gerade sind die "Creeps" dabei, alte Kontakte zu Bands und Veranstaltern aufzufrischen. In ihrem Ziel für die Zukunft ist das Trio sich einig: Im Herbst so viele Konzerte zu spielen, bestenfalls an jedem Wochenende und auch überregional. Doch bevor sie live richtig Gas geben wollen, planen sie für den Sommer, in Eigenproduktion ihre bisherigen Songs aufzunehmen.