"Swabian Brass" vereinigt fünf hervorragende Musiker aus der Region Zollernalb. Foto: Groh Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: "Swabian Brass meets Mocatheca – oder: Blech trifft Holz" / Vom Barock bis zur Klassik

Von Willfried Groh

"Swabian Brass meets Mocatheca – oder: Blech trifft Holz" war das hochkarätige Konzert in der Binsdorfer Kirche St. Markus überschrieben.

Geislingen-Binsdorf. Das Blechbläserquintett "Swabian Brass", in dem auch der Dirigent der Stadtkapelle Binsdorf, Musikdirektor Thomas Michelfeldt, Mitglied ist, trat zusammen mit dem Wiener Klarinettenquartett "Mocatheca" auf und lieferte ein vielfältiges Programm in maßgeschneiderten Arrangements. Die perfekten Interpretationen, die von Barock über Klassik bis hin zur Moderne reichten, begeisterten die zahlreichen Zuhörer.

In seinem Grußwort betonte Pater Augusty die Bedeutung der Musik in Freud und Leid und bei den christlichen Festen. Weiter meinte er, der Himmel müsse voller Gesang und Musik sein.

Mit der "Ouvertüre zu Dardanus" von Jean-Philippe Rameau bildete "Swabian Brass" einen festlichen, pompösen Auftakt mit glanzvollen Trompeten im Tutti und tiefen, weichen Bläsern als Echo. Brillant war die anschließende Fuge in schnellem, differenziertem Spiel. Jeder Musiker erwies sich als meisterhafter Solist und doch stets dem Ensemble verpflichtet.

Das Ensemble mit der klassischen Besetzung von zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba vereint fünf herausragende Musiker aus den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Zollernalb: Thomas Michelfeit (Trompete), Michael Müller (Posaune), Antal Fenyvesi (Tuba), Meinrad Löffler (Trompete) und Bernd Kromer (Horn).

Mit der Ouvertüre zu "Figaros Hochzeit" von Wolfgang Amadeus Mozart starteten die vier Klarinettistinnen von "Mocatheca" verheißungsvoll. Herrlich artikuliert und aufeinander abgestimmt musizierten sie nuancenreich mit frappierender Lebendigkeit, geradezu orchestral auswendig.

Abwechslungsreich gestaltete das Blech dann das dreisätzige "Concerto in D-Dur" von Francesco Manfredini. Flüssig voranschreitend, mal hoch, mal tief oder unisono war der erste Satz, von verhaltenem Ernst der zweite. Beim letzten Satz war Virtuosität in allen Stimmen angesagt, wobei die Trompeten alles überstrahlten.

Mit "Introduktion und Variationen über ein schwedisches Volkslied" von Bernhard Crussell war das Holz wieder an der Reihe. In dem abwechslungsreichen Werk trat Sabrina Michelfeit als brillante Solistin auf, die in ihrer Wiener Studienzeit auch zu "Mocatheca" gehört hat. Dann ließ das Blech mit "River Flows In You" eine romantische Szene aus einem Vampirfilm lebendig werden.

In der "Suite Hellenique" von Pedro Itturalde begeisterten die Klarinetten mit schwungvollem, facettenreichem Spiel in allen Lagen. Dabei gab es geradezu geschwätzige Dialoge und rhythmische Effekte.

Beim "Tuba Tiger Rag" im Dixielandsound erwies sich Tubist Fenyvesi als Virtuose seines Instruments. Großartig geriet "Mocatheca" der "Walzer Nummer 2" aus der "Jazz-Suite" von Dmitri Schostakowitsch. Nicht nur die Soloklarinette begeisterte, sondern auch die Begleitstimmen.

Mit "The Beatles", einem Medley für Bläserquintett von Ingo Luis, erinnerte "Swabian Brass" an die vier Pilzköpfe. Einen wundervollen Schlusspunkt setzte schließlich "Mocatheca" mit der "Rhapsodia" des ungarischen Klarinettisten József Balogh, lyrisch singend, rhythmisch elegant und an Klezmermusik erinnernd, eine Musik mit einem Schuss Virtuosität. Da kam frenetischer Schlussapplaus der begeisterten Zuhörer auf.

Mit "Tico-Tico" als schwungvoller und eleganter Zugabe verabschiedeten sich die Klarinettistinnen und mit der zu Herzen gehenden Filmmusik "The Rose" die Blechbläser.