Auf dieser Seite des Gebäudes könnte die U3-Gruppe des Binsdorfer Kindergartens Regenbogen eine große Glastüre zur überdachten Terrasse erhalten. Der aufwändige Umbau des ehemaligen Wohnhauses soll bis Herbst abgeschlossen sein. Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

U3-Betreuung im Kiga Regenbogen in Binsdorf soll im Herbst den Betrieb aufnehmen

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen-Binsdorf. Als "ehrgeiziges Ziel" bezeichnet Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid den geplanten Betriebsbeginn der beiden neuen Kleinkindergruppen im Kindergarten Regenbogen im Herbst. Bis dieses erreicht ist, müssen Architekt und Stadtverwaltung am Standort kleinere Hürden überwinden.

Architekt Thomas Arndt hat vergangene Woche im Gemeinderat den ersten Planentwurf vorgestellt (wir berichteten). In dem ehemaligen Wohnhaus, das direkt an den Binsdorfer Kindergarten grenzt, sollen für die U3-Betreuung Schlaf- und Gruppenraum, Garderobe und Sanitärbereich gebaut werden.

Weil der Kindergarten künftig drei Gruppen hat, ist außerdem ein zusätzlicher Besprechungsraum erforderlich. Dieser könnte möglicherweise im derzeit ungenutzten Keller eingerichtet werden.

Das Gebäude stelle ein "Spielfeld" für den Ausbau dar, beschrieb Arndt. Die Kellerräume könnten teilweise durch Fenster anstelle der Lichtschächte mehr Tageslicht bekommen. Im Gruppenraum sieht der Entwurf eine große Glastür mit vorgelagerter, überdachter Terrasse vor.

Die bestehende Treppe soll abgerissen und ein Pendant an einer anderen Stelle gebaut werden, um Platz für die Garderobe zu schaffen. Arndt versprach für das Gesamtvorhaben eine "pragmatische und tragfähige Lösung".

Der Architekt verschwieg in der öffentlichen Sitzung aber auch mögliche Probleme nicht. So muss das "sehr baufällige" und vom Hagel im vergangenen Jahr zusätzlich beschädigte Dach zwar erneuert werden; das Dachgeschoss ist für den Kindergarten wegen der geringen Höhe dennoch nur schwer zu nutzen. Eine Treppe nach oben ist daher im ersten Entwurf nicht vorgesehen, lediglich eine Dachbodentreppe.

Die Deckenhöhe könnte auch im Erdgeschoss ein Problem werden: Die Räume sind derzeit zwar 2,50 Meter hoch, was den arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen entspricht. Die geplante Fußbodenheizung wird die Höhe jedoch um etwa zehn Zentimeter reduzieren. Für die Betriebserlaubnis der Krippengruppe ist daher möglicherweise eine Ausnahmegenehmigung nötig.

Gemeinderat Friewald Gulde wollte wissen, was passiere, wenn diese nicht erteilt werde. Architekt Arndt meinte, das könne er sich nicht vorstellen, zumal auch Barrierefreiheit in dem Gebäude nicht hergestellt werden könne.

Gemeinderat Rolf Schädle forderte daraufhin nachdrücklich, diese Frage müsse vor Baubeginn auf jeden Fall geklärt sein. Es dürfe nicht passieren, dass man den Umbau anfange und dann gar keine Genehmigung erhalte. Im Haushaltsplan der Stadt Geislingen sind für den Umbau 300 000 Euro vorgesehen.