Ein Blick vom Kirchturm in die Hintere Gasse, die Klosterstraße und auf den Kirchvorplatz Foto: Schnurr Foto: Schwarzwälder-Bote

Baubeginn in der Binsdorfer Klosterstraße und Hinteren Gasse auf 2016 verschoben / Kostenersparnis erhofft

Von Wolf-Ulrich Schnurr

Geislingen-Binsdorf. Was auf dem Binsdorfer Kirchplatz gemacht werden soll, ist schon eine Weile bekannt. Der Baubeginn vor St. Markus, in der Klosterstraße und Hinteren Gasse, verschiebt sich aber aufs kommende Jahr

Vergangenen November haben Kirchengemeinde, Bischöfliches Bauamt und der von der Stadt beauftragte Ingenieur vorgestellt, was in dem historischen Straßenzug geplant ist (wir haben berichtet). Der Bereich Klosterstraße, Hintere Gasse, Kirch- und Schulhof soll voll ausgebaut werden. Das heißt: Kanal- und Wasserrohre werden ausgetauscht, danach erhalten die Straßen einen einheitlichen Belag.

Diese Bauarbeiten werden mit einer Neugestaltung des Areals verbunden: Die trennende Mauer wird voraussichtlich entfernt, um einen offenen Platz zu gestalten, der einfacher für Feste genutzt werden kann. Im gesamten Bereich darf künftig wohl nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden – ein Gewinn an Sicherheit für die angrenzende Grundschule.

Des Weiteren soll ein barrierefreier Zugang zur katholischen Kirche geschaffen werden. Ein wichtiges Ziel ist zudem, Niederschlagswasser vom ehemaligen Klostergebäude abzuhalten – eine Rinne davor soll Abhilfe schaffen. Außerdem wird künftig das Wasser vom Dach der Kirche und des Markusheims in den Winkelbach geleitet.

Entgegen dem ursprünglichen Zeitplan beginnen die Bauarbeiten aber nicht mehr in diesem Jahr. "Derzeit werden die Ausschreibungsunterlagen fertiggestellt", erklärt Bauamtsleiter Markus Buck. Die Ausschreibung werde vermutlich im Oktober erfolgen. Ziel sei, die Arbeiten ebenfalls noch 2015 zu vergeben.

Weltliche und Kirchengemeinde erhofften sich dadurch, dass Ausschreibung und Ausführung zeitlich voneinander getrennt werden, günstigere Konditionen zu erzielen: "Die Auftragsbücher der Firmen für 2016 sind derzeit voraussichtlich noch nicht gefüllt, und dadurch könnte deren Kalkulation für die Auftraggeber eventuell günstiger ausfallen", hofft Buck.

Die Kosten der gemeinsamen Maßnahme werden entsprechend den jeweiligen Anteilen an den betreffenden Flurstücken aufgeteilt. Das heißt, dass die Maßnahmen auf städtischem Grund durch die Stadt und die auf kirchlichem Grund durch die Kirchengemeinde getragen werden. Weitere, erhoffte Vorteile: die Baufahrzeuge müssen nur einmal anfahren, und Kosten für die Probenentnahme vor der Entsorgung des Straßenbelags werden geteilt.

Die katholische Gemeinde Binsdorf rechnet laut Kirchenpflegerin Brigitte Wolpert für ihren Teil mit Ausgaben von rund 300 000 Euro – "so lautet der Antrag auf eine aufsichtsrechtliche Genehmigung einer Baumaßnahme beim Bischöflichen Ordinariat." 100 000 Euro sollen aus der allgemeinen Investitionsrücklage entnommen werden, aus dem Ausgleichsstock des Ordinariats sind 90 000 Euro vorgesehen. Hinzu kommen ein inneres Darlehen über 75 000 Euro und 25 000 Euro Eigenmittel. An Spenden sind 10 000 Euro erhofft.

Von Seiten der Stadt will man mit Rücksicht auf die Ausschreibung noch nichts zu den geschätzten Kosten sagen. Im Haushaltsplan sind rund 572 000 Euro für Straßen- und Kanalarbeiten vorgesehen. 30 000 Euro an Fördermitteln aus dem Landesausgleichsstock sind bewilligt.

Die Bauarbeiten können voraussichtlich im Frühjahr beginnen. Dabei sind Wasserleitungshausanschlüsse zu verlegen und eine Notversorgung muss eingerichtet werden. Das gesamte Vorhaben soll im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen werden.