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Arbeitskreis gibt Empfehlungen für die Einsparung weiterer Schadstoffe

Seit vier Jahren wird in Geislingen der kommunale Energieaktionsplan umgesetzt – mit einigem Erfolg. Ein neues Handlungskonzept soll Impulse geben, um das angestrebte Klimaschutzziel zu erreichen.

Geislingen. Ihren CO 2-Ausstoß will die Stadt Geislingen bis 2020 um 30 Prozent im Vergleich zum geschätzten Stand von 1990 verringern. Berechnungen der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) haben ergeben, dass bis 2013 22 Prozent erreicht worden sind. In der bisherigen Geschwindigkeit, erläuterte Klimastadt-Moderator Welf Schröter gestern im Gemeinderat, werde man 30 Prozent weniger also nicht rechtzeitig schaffen: "Es bedarf zusätzlicher Anstrengungen, um das Ziel zu erreichen."

Der Arbeitskreis "Klimastadt" hat daher zwischen Januar und Juni beraten, wie der 2012 beschlossene Energieaktionsplan ergänzt werden kann. Wie Schröter dem Gemeinderat nun darlegte, sind die Handlungsempfehlungen in sieben Bereichen zusammengefasst und sollen ab Herbst umgesetzt werden. Die wichtigsten Empfehlungen lägen in den Feldern privates Wohnen, Verkehr und Windkraft.

Was Möglichkeiten zur Energieeinsparung in privaten Haushalten, Wohnungen und Häusern betrifft, sei dem AK "eine Fülle von Ideen gekommen". 22 Punkte umfasst deren Liste, von technischen Lösungen bis zur gezielten Ansprache und Motivierung von Hauseigentümern, Solaranlagen zu installieren.

Kommunikation ist dabei laut Geislingens Klima-Manager Dieter Hornung ein wichtiger Aspekt: "Wir wollen die Bürger wachküssen." Projekt-Themenabende wie am vergangenen Montag seien ein Mittel dazu; weitere Veranstaltungen dieser Art sind in Vorbereitung, unter anderem zum Thema "Photovoltaik". Die Einrichtung einer "Klimaecke" in der Stadtbücherei, in der unter anderem Energiemessgeräte ausgeliehen werden können, ist ein anderes Mittel; fünf entsprechende Geräte zum Stückpreis von rund 40 Euro hat der AK bereits beschaffen lassen.

Hinsichtlich des Punkts "Verkehr" ist es aus Schröters Sicht notwendig, "Benzinkilometer" in Kilometer mit umweltfreundlichen Fahrzeugen "umzutauschen", etwa Elektromobilen, oder Car-Sharing-Autos zu nutzen. Die vorhandenen Fahrzeuge in städtischem Besitz sollen auch nach Auslaufen der Förderung durch Verwaltung, Vereine und soziale Träger genutzt werden.

Für das Festhalten an der Nutzung von Windkraft zur Stromerzeugung setzt sich der AK Klimastadt ein (wir haben berichtet). Jedoch soll der Gemeinderat in Ruhe überlegen können, ob eine vorherige Pilot-Lasermessung sinnvoll ist.

Insgesamt gehen Hornung und Schröter von einer positiven Einstellung der Geislinger gegenüber den Handlungsempfehlungen aus: Die unlängst veröffentlichten Ergebnisse der Bürgerbefragung hätten eine hohe Akzeptanz des Klimastadt-Prozesses gezeigt.